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NABU kritisiert Beck für Vorstoß zur Klage gegen EU Kommission

Berlin (ots)

Der NABU hat den Vorstoß des SPD-Vorsitzenden Kurt
Beck kritisiert, die Europäische Kommission für ihre Ablehnung des 
Entwurfes der Bundesregierung zum zweiten Nationalen 
Emissionshandel-Allokationsplan zu verklagen. Dieser Plan soll den 
zulässigen Kohlendioxid-Ausstoß der Industrie für die Zeit von 
2008-2012 regeln. In einem gemeinsamen offenen Brief forderten die 
neun Organisationen NABU, BUND, DNR, Forum Umwelt & Entwicklung, 
Germanwatch, Greenpeace und WWF Beck stattdessen auf, das von der 
Kommission gesetzte Ziel von 453 Millionen Tonnen für den Nationalen 
Allokationsplan und die Streichung der Sonderregelungen für neue 
Kohlekraftwerke zu akzeptieren.
Die Umweltorganisationen kritisieren insbesondere, dass Beck mit 
dieser Forderung die Glaubwürdigkeit der deutschen Klimapolitik 
ausgerechnet während der deutschen Präsidentschaft in EU und G8 in 
Frage stelle. "Angesichts der Gefahren des Klimawandels und der 
großen Chancen einer aktiven Klimaschutzpolitik, wäre ein solche 
Klage der falsche Weg", erklärte Leif Miller, Bundesgeschäftsführer 
des NABU. Deutschland habe sich völkerrechtlich verpflichtet, seine 
Emissionen bis 2012 um 21 Prozent zu reduzieren. "Je mehr 
Emissionsrechte die industriellen Großverbraucher erhalten, umso mehr
Anstrengungen müssen letztendlich die privaten Haushalte und 
Kleinverbraucher zum Klimaschutz übernehmen. Die Industrie darf nicht
auf Kosten der kleinen Leute geschont werden, zumal sie für fast die 
Hälfte der Emissionen verantwortlich ist", sagte Miller. Dieser 
Vorschlag sei gerade von einem SPD-Vorsitzenden nicht verständlich.
"Die Bundesregierung muss ihrer Verantwortung gerecht werden und 
auf ambitioniertere Ziele bei der Bekämpfung des Klimawandels 
drängen", forderte der NABU-Bundesgeschäftsführer. Die Ausbauziele 
für erneuerbare Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich 
könnten so auf einander abgestimmt werden, dass bis 2020 ein Anteil 
von mindestens 25 Prozent der erneuerbaren Energie am 
Gesamtprimärenergiebedarf der EU erreicht wird. "Über einen Ausbau 
der Kraft-Wärme-Kopplung, eine Senkung des Treibstoffverbrauches und 
der CO2-Emissionen von Kraftfahrzeugen sowie die Förderung von 
energieeffizienten Geräten und Gebäuden kann außerdem eine deutliche 
Steigerung der Energieeffizienz erreicht werden", so Miller.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Pressekontakt:

Für Rückfragen: Carsten Wachholz, NABU-Referent Erneuerbare Energien,
Telefon 030-284984-35.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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