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Deutscher Lottoverband (DLV)

EU-Kommission bekräftigt Kritik am Glücksspielstaatsvertrag
EU weist Stellungnahme der Länder klar zurück
Brüssel lehnt Internetverbot für Lotto und Lotterien weiterhin entschieden ab

Berlin (ots)

Die EU-Kommission hat ihre harte Kritik am
geplanten Glücksspielstaatsvertrag bekräftigt. In einer Antwort auf 
einen Brief der deutschen Behörden im EU-Notifizierungsverfahren 
weist die Kommission die Argumente der Bundesländer klar und kühl 
zurück. Die Länder hatten die gravierenden Bedenken der EU-Kommission
vor allem gegen das vorgesehene Internetverbot ignoriert und das 
Zustandekommen des Staatsvertrages vorangetrieben. In beispielloser 
Anmaßung schwingen sich einzelne Länder auf, die Einwände der 
Europäischen Kommission als bloße Meinungsäußerungen abzutun, die 
keinen Anlass zur Änderung des Vertragsentwurfs gäben. Die 
ideologisch motivierten Anmaßungen mancher Länderministerien gehen 
sogar so weit, der Kommission "Missverständnisse hinsichtlich des 
geltenden Rechts" vorzuwerfen.
"Im ideologischen Eifer scheint mancher Ministerialbeamter zu 
vergessen, dass die Kommission die Hüterin der Europäischen Verträge 
ist. Sie braucht sich nicht von Ländervertretern über das Europarecht
belehren zu lassen. Die Antwort der Kommission ist eine sehr ernste 
Warnung an die verantwortlichen Ministerpräsidenten: Sie dürfen das 
zwingende EU-Gemeinschaftsrecht nicht weiter ignorieren. Die 
Kommission lässt sich nicht von ihrem klaren Kurs abbringen. Wenn die
deutschen Länder nicht die Ratifizierung des Staatsvertrages anhalten
und sich um eine gemeinschaftsrechtskonforme Lösung bemühen, brechen 
sie vorsätzlich den EG-Vertrag. Die Länder brüskieren die Organe der 
EU und fahren Lotto und Lotterien direkt vor die Wand", so Norman 
Faber, Präsident des Deutschen Lottoverbandes. Insbesondere das 
Verbot von Lotto und Lotterien im Internet sowie die umfassenden 
Werbeverbote wurden durch die Kommission bereits im März 2007 als 
völlig unverhältnismäßig beanstandet.
Wie eine einvernehmliche politische Lösung aussehen kann, hatte 
EU-Kommissar McCreevy den Ländern in einem offiziellen Schreiben 
skizziert: Das bestehende Lotteriemonopol auf Basis des 
Staatsvertrages von 2004 würde unangetastet bleiben, wenn parallel 
dazu der Sportwettenmarkt liberalisiert wird. Internet- und 
Werbeverbote wären damit auch für Lotto und Lotterien vom Tisch. 
Andernfalls drohe Deutschland ein weiteres 
Vertragsverletzungsverfahren durch die EU.
"Alle Beteiligten, auch die Finanzminister, der Breitensport und 
die Wohlfahrtverbände würden sehr gut mit dem Lotteriestaatsvertrag 
von 2004 weiterleben können. Wir begrüßen diesen Vorschlag 
ausdrücklich", so Faber. Den Kompromissvorschlag aus Brüssel 
unterstützt auch eine Reihe von namhaften Politikern aus 
Regierungsfraktionen, insbesondere aus Niedersachsen, 
Schleswig-Holstein und Thüringen. Neben der wiederholten Kritik aus 
Brüssel und der Landespolitik hatten sich führende 
Verfassungsrechtler, darunter die Professoren Rupert Scholz und Bodo 
Pieroth, öffentlich gegen den geplanten Staatsvertrag gewandt. "Es 
ist höchste Zeit, diesen absurden Staatsvertragsentwurf endlich zu 
den Akten zu legen und eine vernünftige Lösung zu finden", so Faber.
Wir senden Ihnen die Originaldokumente gerne zu.

Pressekontakt:

Dunia Köhling
030-700 186-471
presse@deutscherlottoverband.de

Original-Content von: Deutscher Lottoverband (DLV), übermittelt durch news aktuell

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