Bisky kritisiert Schwans Interview-Äußerungen als "ausgesprochen dumm"
"Möchte mich nicht auf ein solches Niveau herablassen
Bütikofer schweigt zu möglichem Nachfolger
Bonn (ots)
Als "ausgesprochen dumm" hat der Vorsitzende der Partei "Die Linke", Lothar Bisky, die Äußerungen von Gesine Schwan zur Linkspartei in einem "Spiegel"-Interview vom Montag kritisiert. In der PHOENIX-Sendung "Unter den Linden" sagte er am Montagabend: "Also Frau Schwan hat schon klügere Bemerkungen gemacht. Diese halte ich für ausgesprochen dumm." Allerdings werde Schwan "sich ja etwas dabei denken". Weiter sagte Bisky: "Auf ein solches Niveau möchte ich mich nicht herablassen. Es geht immerhin um eine mögliche Bundespräsidentin. Der gegenwärtige Bundespräsident liebt uns nicht, aber er hat uns immer höflich behandelt und ist nie ausfällig geworden." Er erwarte auch von einer Bundespräsidentin, dass sie nicht ausfällig gegenüber Parteien werde. Es werde aber dabei bleiben, dass seine Partei nach der Bayern-Wahl mit Schwan reden werde. "Wir biedern uns weder einer Kandidatin noch einem Kandidaten an", sagte Bisky. Auf die Frage nach einem möglichen Bündnis mit der SPD auf Bundesebene erklärte der Parteichef: "Momentan sind die Positionen inhaltlich so weit auseinander - da hat Lafontaine völlig recht -, dass sich da überhaupt nichts andeutet. Da sind wir nicht in einem Lager." Ebenfalls in der PHOENIX-Sendung äußerte sich der Vorsitzende der Bündnis-Grünen, Reinhard Bütikofer, über den wegen Stasi-Vorwürfen in der Diskussion stehenden Links-Politiker Gregor Gysi. An den Linkpartei-Vorsitzenden Bisky gerichtet sagte Bütikofer: "Von mir werden Sie den Satz nicht hören 'Gysi muss aus dem Parlament raus'. Wenn er meint, er soll im Parlament bleiben, dann wird er im Parlament mit dieser Haltung Ihrer Partei schaden." Aussagen zugunsten eines potentiellen Nachfolgers für seinen Posten als Parteichef wollte Bütikofer in der PHOENIX-Sendung nicht machen: "Wenn ich das Vergnügen mir hätte an Land ziehen wollen, den per Fingerzeig zu inthronisieren, hätte ich das längst gemacht." Er wünsche sich "den Besten", und zwar den, "den die Delegierten wählen."
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