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Bosbach und Fricke: Steuerstrukturreform kommt 2011
Oppermann: Brauchen keinen weiteren Nachfrage-Impuls

Bonn (ots)

Bonn/Berlin, 27. Oktober 2009 - Der Parlamentarische
Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Otto Fricke, rechnet mit 
der angekündigten Steuerreform bereits im übernächsten Jahr. In der 
PHOENIX RUNDE (Ausstrahlung heute, 22.15 Uhr) sagte Fricke: "Es wird 
das Steuersystem, das versprochen ist, auch geben." Dieses werde 
"wahrscheinlich 2011" in Kraft treten. Man müsse aber zunächst sehen,
wie sich die wirtschaftliche Situation im nächsten Jahr entwickeln 
werde, so Fricke.
Auch der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Wolfgang 
Bosbach, geht von einem entsprechenden Einführungsdatum aus: "Wenn 
man sich verabredet zum 1. Januar 2011, halte ich das für einen 
realistischen Zeitraum. Und eine solche Strukturreform wird auch 
kommen", so Bosbach.
Die stellvertretende Grünen-Fraktionsvorsitzende Christine Scheel 
wertete in der PHOENIX-Sendung das Abwarten der schwarz-gelben 
Koalition bei der Steuerreform als Zeichen von Konzeptionslosigkeit. 
Die FDP behaupte seit Jahren, sie habe ein fertiges Gesetz und dass 
alles finanziert sei, so Scheel. Tatsächlich habe man bisher aber 
keinen einzigen Vorschlag zur Finanzierung einer solchen Reform 
gehört. Gleichzeitig entlaste die schwarz-gelbe Koalition mit der 
Erhöhung der Kinderfreibeträge und des Kindergeldes Gutverdiener 
doppelt so stark wie Geringverdiener. "Und diejenigen, die gar nichts
haben, bekommen gar nichts", sagte Scheel.
Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Thomas 
Oppermann, kritisierte ebenfalls die angekündigten Steuerentlastungen
als ökonomisch unnötig. "Es hilft den Eltern und den Kindern mehr, 
wenn sie jetzt eine bessere Betreuung und verlässlichen Unterricht 
bekommen statt 20 Euro Kindergeld", so Oppermann. Deutschland brauche
jetzt keinen weiteren Impuls für die Binnennachfrage. "Was wir jetzt 
brauchen, ist ein Programm, das die Exportwirtschaft wieder auf Trab 
bringt. Da haben wir die Einbrüche", so Oppermann in der 
PHOENIX-Sendung.
Auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken, Gesine 
Lötzsch, kritisierte die geplanten Steuerentlastungen, da vor allem 
die Bundesländer deswegen geringere Einnahmen zu erwarten hätten. 
Allein in Berlin würden im nächsten Jahr Einnahmen im Gegenwert von 
100.000 Kita-Plätzen fehlen, rechnete Lötzsch vor.

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