PHOENIX-Programmhinweis - Sonntag, 29. Mai 2011, 21.45 Uhr - ERSTAUSSTRAHLUNG: MEIN AUSLAND - Volk ohne Land - Die Roma in Südosteuropa
Bonn (ots)
Sie sind ein uraltes Volk aber ihre Probleme sind hochaktuell: die Roma in Europa. Ihre Heldenmärchen, in ihrer Sprache Rom "Paramisa", schildern eine Welt, die es schon sehr lange nicht mehr gibt. Das Märchen von der friedlichen Integration bleibt oft ein Traum. In den Mitgliedsstaaten der EU leben über zehn Millionen Sinti und Roma, sie sind die größte ethnische Minderheit. Zahlenmäßig sind es meist so viele, dass man kaum noch von einer Minderheit sprechen kann.
Die ungarischen Zigeunerkapellen, einst ein kulturelles Aushängeschild, sterben aus, ein Symptom. Die soziale Ausgrenzung lässt die Roma-Kultur insgesamt versiegen. Gerade haben sich die EU-Länder auf eine gemeinsame Roma-Strategie geeinigt. Federführend dabei ist Ungarn mit seinen 500.000 Roma. In Bulgarien ist die Integration weitgehend gescheitert. Ins Kosovo werden immer mehr Roma abgeschoben, die sich während des Kosovo-Krieges ins Ausland gerettet hatten. Dort steht ihnen das soziale Aus bevor, keine gute Grundlage für ein Leben in Legalität. Kriminalität ist oft ein Problem. In Rumänien sieht die Regierung tatenlos zu, wie Roma ins Ausland gehen, umgehend abgeschoben werden und gleich wieder gehen - ein Sicherheitsproblem.
Bei der Problematik der Migration stellt sich gleichzeitig die Frage an die europäischen Länder, was sie selber zur Integration beitragen. Eine Momentaufnahme, die auch Deutschland betrifft.
Roma und Sinti wurden zwischen 800 und 1000 n. Chr. durch einströmende arabische Volksstämme zur Auswanderung aus Indien gezwungen. Sie ließen sich überwiegend auf dem Balkan und in Osteuropa nieder. Viele mussten während regelrechter Pogrome weiterziehen z.B. nach Deutschland. Oft sind sie noch heute von offenem Hass begleitet. Ein Volk ohne Land.
Film von Thomas Morawski, ARD- Studio Wien, PHOENIX 2011
Wiederholungen: Montag; 30. 5. 2011 um 18.30 Uhr, Samstag, 4. 6. 2011 um 19.15 Uhr, Sonntag, 5.6. 2011 um 6.45 Uhr, Samstag, 11. 6. 9.30 Uhr
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