BUND-Vize Brunsmeier: Ausstieg aus Atomenergie sofort, setzt Kraft für Innovationen frei /RWE-Betriebsratsvorsitzender Tigges: Temporär nicht ohne Kohle
Bonn (ots)
Bonn, 21. Juni 2011 - Klaus Brunsmeier, Stellvertretender Bundesvorsitzender des BUND, hat sich dafür ausgesprochen, schnellstmöglich aus der Atomenergie auszusteigen. Man müsse "raus aus der Atomkraft, und zwar sofort", sagte er im PHOENIX-Interview. Dies sei auch europa- und weltweit vor dem Hintergrund der Industrialisierung sinnvoll. "Nur der Ausstieg aus der Atomenergie würde die Kraft für Innovationen, für Alternativen freisetzen." Im Übergang in das erneuerbare Zeitalter misst Brunsmeier Gaskraftwerken eine große Bedeutung zu, sieht allerdings noch Verbesserungsbedarf. "Gaskraftwerke spielen eine ganz wichtige Rolle in diesem Übergang. Sie müssen nur von der Politik, von den Rahmenbedingungen in die Lage versetzt werden, wettbewerbsfähig mit anderen Energieträgern konkurrieren zu können."
Unterdessen sagte Uwe Tigges, Vorsitzender des RWE-Konzernbetriebsrates, im PHOENIX-Interview, dass die Ereignisse von Fukushima auf die Beschäftigten der Energieversorger "genauso gewirkt hätten wie in der ganzen Bevölkerung". Beim Atomausstieg werde jedoch dessen "Geschwindigkeit skeptischer gesehen, mehr vor dem technischen Hintergrund der Versorgungssicherheit". Tigges rechnet nicht damit, dass die regenerativen Energien bis zum Jahr 2050 in der Grundversorgung auch die Absicherung leisten können. So geht er davon aus, dass man auch nach 2050 noch Gaskraftwerke als Reservekraftwerke zur Verfügung haben wird. Darüber hinaus ist Tigges überzeugt, dass es "temporär" nicht ohne Kohlekraftwerke geht. Sie müssten "die Brückentechnologie" sein.
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