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Wirtschaftsweiser Bofinger: Sparmaßnahmen aussetzen und politische Integration vorantreiben
Ökonom Starbatty: "Wir müssen zurück zur D-Mark."

Bonn (ots)

Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger fordert eine Aussetzung der finanziellen Einschränkungen bei den stark verschuldeten Euro-Ländern: "Wir brauchen für die Länder, die in der Rezession sind, eine Pause. Keine weiteren Sparmaßnahmen, solange die Wirtschaft nicht Tritt gefasst hat." Dies müsse durch Interventionen am Kapitalmarkt unterstützt werden. "Die Länder dürfen mit dem, was sie erreicht haben, nicht noch durch höhere Zinsen gestraft werden," so Bofinger im PHOENIX-Interview. Weiterhin müsse die gesamte Währungsunion auf eine solidere Basis gestellt werden. "Wir müssen die politische Integration vorantreiben. Es ist ein instabiler Zwischenstand, und wir müssen daran arbeiten, dass wir da raus kommen" betonte der Volkswirtschaftler gegenüber PHOENIX.

Zur Diskussion um eine Wiedereinführung der D-Mark bemerkte Bofinger: "Eine Rückkehr zur D-Mark wäre eine ökonomische Katastrophe." Schon der technische Ausstieg sei außerordentlich problematisch. "Wir müssten bei einer Rückkehr damit rechnen, dass das eine Währung ist, die von den Devisenmärkten ganz massiv nach oben getrieben wird."

Der Wirtschaftswissenschaftler Joachim Starbatty sieht die Rückkehr zur D-Mark als einzigen Ausweg: "Deutschland muss zur D-Mark zurück, um die Schicksalsgemeinschaft Europa zu retten." Die versprochene Stabilitätsgemeinschaft sei nicht Wirklichkeit geworden. "Jetzt haben wir eine Gemeinschaft, in der das gebrochene Wort gilt," so Starbatty.

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