Baum (DKG) fordert mehr Infektionsprophylaxe in Krankenhäusern
Kritik an Milliarden-Überschüssen in Kassen
Bonn (ots)
Bonn/Berlin, 23. Oktober 2012 - Der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) Georg Baum hat nach dem Tod eines Säuglings durch eine Keiminfektion in der Berliner Charité das deutsche Gesundheitssystem kritisiert. Im PHOENIX-Interview sagte er: "Es ist für uns schwer einsehbar, dass wir Milliarden an Überschüssen in den Gesetzlichen Krankenkassen und beim Gesundheitsfonds haben, während wir dringend ein Investitionsprogramm für die Verbesserung der Infektionsprophylaxe bräuchten." Baum forderte: "Wichtig ist, dass man uns hilft, das gemeinsam als erforderlich Erkannte im Rahmen eines Förderprogramms beschleunigt umzusetzen. Wir haben ungefähr 100 Fachärzte für Hygiene in Deutschland. Wir bräuchten aber mindestens 700 bis 800. Hier müssen unmittelbar enorme Ausbildungsleistungen angegangen werden."
Mit Blick auf den Tod des Säuglings in Berlin sagte Baum: "Es ist die Aufgabe, dort, wo es auf keinen Fall zu Keimbegegnungen kommen soll, dies zu verhindern. Und das tun unsere Kliniken. Es lässt sich aber nie ausschließen, ganz besonders auch im Zusammenhang mit Babys und Müttern, dass es auch zu Begegnungen mit Erregern kommt." Im internationalen Verschleich stehe Deutschland gut da, so Baum.
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