Lauk (CDU): Mindestlohn durch Tarifparteien gestalten
Wagenknecht (Linke): Aufstockung auf Hartz IV menschenunwürdig
Bonn (ots)
Bonn/Frankfurt, 7. März 2013 - Kurt Lauk (CDU) hat sich in der PHOENIX-Sendung FORUM WIRTSCHAFT (Ausstrahlung am Sonntag, 10. März 2013, 13.00 Uhr) gegen einen flächendeckenden Mindestlohn ausgesprochen: "Wir plädieren nachhaltig dafür, dass der Mindestlohn durch die Tarifparteien regional verschieden gestaltet wird, nicht ein einheitlicher gesetzlicher über die Republik. Denn die Lebensverhältnisse in Ost und West sind völlig anders", so der Präsident des CDU-Wirtschaftrates.
Sahra Wagenknecht (Linke) hielt dem entgegen, dass man "von fünf oder sechs Euro die Stunde in Düsseldorf sowenig leben kann wie in Leipzig, Jena oder sonst wo". Der angestrebte Mindestlohn sei nur eine Untergrenze, so Wagenknecht. "Dass es unterschiedliche Lebensverhältnisse gibt, heißt trotzdem, es ist menschenunwürdig, überall in Deutschland so schlechte Löhne zu haben, dass man am Ende auch noch auf Hartz IV aufstocken muss ."
Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer sprach sich in derselben Sendung für eine Erhöhung des Zinsniveaus auf europäischer Ebene aus: "Wir haben Geld zu billig gemacht. Wir kommen aus der Krise nur raus, wenn Geld wieder seinen Preis hat. Die Null-Zinspolitik zementiert die Probleme. Man muss sich schrittweise entwöhnen von der Droge Schulden."
Unterstützung erhielt Krämer durch Michael Hüther (Institut der Deutschen Wirtschaft). "Wir müssen einen Ausstieg aus der Niedrigzins-Politik finden." Dies könne nur zusammen mit einer Konjunkturbelebung gelingen, so Hüther. "Dies wird eine sehr diffizile Aufgabe für die Notenbank." Problematisch sei dies allerdings für den Staat, die Banken und private Schuldner, die höhere Zinsen zahlen müssten.
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