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Karl Lauterbach (SPD) sieht hunderttausende überflüssige Operationen in Deutschland

Bonn/Berlin (ots)

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat erneut scharfe Kritik am deutschen Gesundheitssystem geübt und die Bundesregierung aufgefordert, Patienten besser zu schützen. "Hunderttausende Menschen werden überflüssigerweise operiert. Es wird viel gemacht, was nicht nötig ist. Da sind in Deutschland einige Dinge völlig aus dem Ruder gelaufen", kritisierte der Sozialdemokrat in der Sendung UNTER DEN LINDEN im Fernsehsender PHOENIX und nannte exemplarisch Knie-, Hüft- und Rückenoperationen. Im Vergleich zu anderen Ländern liege nicht nur der generelle Anteil der Operationen höher, es würden auch viel mehr Eingriffe in den einzelnen Krankenhäusern angeboten. "Dabei hat jeder einzelne Arzt vielleicht nicht die Erfahrung, die benötigt wird", so der gesundheitspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion weiter.

Aus Studien ergebe sich, dass die guten Kliniken in Deutschland nicht selten Verluste machten, unterdurchschnittliche Krankenhäuser jedoch schwarze Zahlen schreiben würden, weil viel operiert werde. "Diese Entwicklung sollte uns besorgt machen", so Lauterbach, der die Bundesregierung zum Handeln aufforderte. "Der Gesetzgeber muss den Patienten vor diesen Entwicklungen schützen." So müsse etwa per Gesetz verhindert werden, dass Krankenhäuser immer mehr Pflegekräfte einsparten, was in erster Linie zu Lasten der Patienten gehe.

Der gesundheitspolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Max Straubinger, warf Lauterbach vor, Probleme zu beschreiben, die von den Bürgern so nicht gesehen würden. "Die Patienten fühlen sich im deutschen Gesundheitssystem sehr gut versorgt." Während die schwarz gelbe Koalition die Eigenverantwortung der Krankenhäuser wie der Ärzte stärken wolle, "setzt die SPD auf eine Staatsmedizin ohne Wettbewerb", meinte Straubinger.

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