Duisenberg: Scheitern des Stabilitätspaktes wäre Desaster für Europa
Bonn (ots)
Der scheidende Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Wim Duisenberg, hält ein Scheitern des europäischen Stabilitäts- und Wachstumspaktes für möglich. "Die Gefahr ist sicherlich da. Das wäre ein Desaster für Europa. Und ich hoffe, nein ich bin mir sicher, dass die Europäische Zentralbank alles tun wird, den Stabilitäts- und Wachstumspakt, der derzeit sicherlich unter Druck ist, aufrecht zu erhalten", sagte Duisenberg in einem hr-Interview für den Fernsehsender PHOENIX. Den Politikern müsse er sagen: "Wenn sie den Pakt gehen lassen, dann sind sie am Ende die Verlierer, denn die Bürger werden es nicht akzeptieren."
Der scheidende EZB-Chef konstatierte, dass es im Vorfeld zur Währungsunion einen "bemerkenswerten, starken politischen Willen" in allen teilnehmenden Ländern gegeben habe, eine "Konvergenz der wirtschaftlichen Performance zu erreichen - also eine geringe Inflationsrate, höchstmögliche Raten an Wachstum und eine möglichst niedrige Arbeitslosigkeit", so Duisenberg. Ihm erscheine es aber so, dass "dieser Konsens, der in den 90er Jahren existierte, verschwindet". Die größte Herausforderung für die EZB und seinen Nachfolger sei, "dass dieser politische Wille wiederbelebt wird." Die Bürger und vor allem deren Repräsentanten, die Politiker, müssten von der Notwendigkeit überzeugt werden, "dass ordentliche Finanz- und Wirtschaftspolitik verfolgt wird", so Duisenberg.
PHOENIX zeigt eine ausführliche Fassung des Duisenberg-Interviews, das hr-Redakteur Klaus-Rainer Jackisch für PHOENIX und die ARD geführt hat, heute in der Sendung "der Tag" ab 22.15 Uhr.
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