Paul Spiegel regt "Stunde der Erinnerung" in deutschen Schulen an
Bonn (ots)
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, hat erneut die Einführung einer "Stunde der Erinnerung" an deutschen Schulen angeregt. In der PHOENIX-Sendung "Im Dialog" bestätigte Spiegel, dass sein Vorschlag, eine solche Stunde am zentralen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus (27. Januar) einzuführen, bisher noch nicht aufgegriffen wurde. Es mache nur Sinn diesen Tag als Erinnerungstag zu etablieren, wenn auch die Jugend einbezogen werde, erklärte Spiegel. Daher plädiere er dafür, dass sich die Schulen an diesem Tag eine Stunde mit dem Thema der Judenverfolgung unter nationalsozialistischer Herrschaft befassen und auseinander setzten sollten. Weiterhin beklagte der Zentralratsvorsitzende, dass die Lehrer mit dem Thema Holocaust "allein gelassen" würden. Es gebe keine Fortbildungsseminare für Lehrer, wie mit diesem Thema umzugehen sei. Hier seien die Kultusminister gefragt, warum das so ist, sagte Spiegel. Das starke Wachstum der jüdischen Gemeinde in Deutschland in den vergangenen 15 Jahren habe den Zentralrat vor große Probleme gestellt. "Wir waren 1989 überhaupt nicht auf diese Masseneinwanderung vorbereitet", so Spiegel über die große Zuwanderung vor allem osteuropäischer Juden. Dennoch sei deren Integration "zum großen Teil gelungen." Probleme gebe es noch in den jüdischen Gemeinden, in denen die Zuwanderer die Mehrheit gegenüber den hier Geborenen bildeten. "Aber ich bin der Meinung, dass die Einwanderung dieser Menschen eine Sauerstoffzufuhr für die jüdische Gemeinschaft in Deutschland bildet", so der Präsident des Zentralrates.
PHOENIX zeigt die Sendung "Im Dialog - Gaby Dietzen mit Paul Spiegel" am heutigen Freitag, um 21 Uhr. Wiederholung 0.00 Uhr und Montag, 16. Februar, 9.15 Uhr. (Aufzeichnung von Freitag, 13.2.04, 12 Uhr)
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