Korrektur: Achtung Änderung in der Überschrift! Klaus von Dohnanyi (SPD): fordert mehr Mut zur Wahrheit in der Politik Lothar Späth (CDU): "Mich regen die Montagsdemos auf"
Bonn (ots)
Königswinter/ Bonn, 15. September 2004 - Beim Politikgespräch auf dem Petersberg verteidigte Klaus von Dohnanyi (SPD) die Erklärung von Bundespräsident Horst Köhler zu den unterschiedlichen Lebensumständen in Deutschland. Er kritisierte die mediale Aufbereitung der Äußerungen und zeigte sich erschreckt über die Reaktion von Bundes-Verbraucherministerin Renate Künast, die "Über Ostdeutschland nicht richtig informiert ist und in einem Fernsehinterview den Bundespräsidenten kritisierte, ohne Köhlers Äußerung ganz gelesen zu haben." In diesem Zusammenhang sagte von Dohnanyi in Deutschland noch größere "Lohnspreizungen" voraus und forderte mehr Aufrichtigkeit in der Politik. Ein großes Problem sei der Umgang mit der Wahrheit. Hierzu sagte er: "Die Politik traut sich nicht, den Leuten zu sagen, was los ist. Es fehlt die wahre Beschreibung der Lage, da wünsche ich mir mehr Mut. Dann packen die Leute auch wieder zu und gewinnen Vertrauen. Er selbst sei das beste Beispiel dafür, dass man mit 76 Jahren noch arbeiten könne. "Kreativität muss nicht mit 58 Jahren im Vorruhestand enden, das halte ich für einen Fehler", so von Dohnanyi. Zu den hohen Lohnnebenkosten, die die Schaffung neuer Arbeitsplätze behindern, erklärte er: "Die Lohnnebenkosten resultieren zu großen Teilen aus Fehlentscheidungen für Leistungen, die zu Beginn der deutschen Einheit entschieden worden sind".
Lothar Späth(CDU) sagte im Politikgespräch auf dem Petersberg zur aktuellen Protestwelle in Ostdeutschland zu den Arbeitsmarktreformen: "Mich regen die Montagsdemonstrations- Geschichten auf." Er kritisierte ebenfalls die fehlende Aufrichtigkeit in de Politik und sagte: "Ich hätte gern gehabt, dass ein paar Verantwortliche sagen - Leute, wir können unsere Probleme nicht auf der Straße lösen-". Späth erklärte die Notwendigkeit der Sozialreformen folgendermaßen: "Wir leben zehn Prozent über unsere Verhältnisse; wir müssen weniger ausgeben und mehr arbeiten". Er erklärte, dass durch die Globalisierung der Druck von Außen so stark werde, dass die notwendige Entwicklung zur Lösung der Strukturprobleme in Deutschland erfolgen werde" egal wer regiert".
PHOENIX zeigt das Politikgespräch auf dem Petersberg aus aktuellem Anlass bereits am Mittwoch, 15. September um 10.00 Uhr.
Wiederholung Samstag, 18. September, 22.15 Uhr und Sonntag, 16.30 Uhr.
ots-Originaltext: Phoenix
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