Albert Meyer: NPD-Ausfällen beunruhigend
Rafael Seligmann:
Dürfen Antisemitismus nicht von der restlichen Gesellschaft abkoppeln
Bonn (ots)
Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Berlin, Albert Meyer, hat die verbalen Ausfälle der NPD im sächsischen Landtag als beunruhigend bezeichnet. In der PHOENIX-Runde sagte er: Die Situation in Dresden hat mich tief getroffen. Das ist eine neue Dimension, was dort geschehen ist. Das hat mich zum ersten Mal beunruhigt. Er selbst müsse sich die Frage stellen, ob er die Problematik des Antisemitismus in Deutschland unterschätzt habe, weil er immer wieder darauf hingewiesen habe, dass der Antisemitismus in den europäischen Nachbarstaaten weitaus größer sei als in Deutschland. Aber diese neue Situation und auch die Tatsache, dass am 8. Mai hier, an einem historischen Ort, eine NPD- Demonstration in Berlin stattfindet, das hat mich stark befremdet und auch tief persönlich getroffen, so Meyer. Ebenfalls in der PHOENIX-Runde sagte der Publizist Rafael Seligmann, er sehe es als eine Gefahr an, wenn wir Antisemitismus abkoppeln von der restlichen Gesellschaft, also von Diskriminierung von Minderheiten. Dies müssten nicht zwangsläufig Ausländer sein. Die Juden sollen weder sich selbst in eine Sonderrolle begeben noch von der Gesellschaft als Opfergemeinschaft angesehen werden, forderte Seligmann. Der Grund, warum deutsche Polizisten vor jüdischen Einrichtungen in Deutschland stehen müssten, sei nicht weil es in Deutschland so viele Neonazis, sondern hauptsächlich islamistische Terroristen hier gibt, so der Publizist.
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