Krankenversicherer kritisieren: Gesundheitsreform ist eher ein Reförmchen
Bonn (ots)
Berlin, 03. Juli 2006 - Zu der geplanten Gesundheitsreform erklärte der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Köhler, es handele sich eher um "ein Reförmchen, aber mit entsprechenden finanziellen Auswirkungen (...) für die Bürger." In der PHOENIX-Sendung "Unter den Linden" sagte er, man werde "in vier, fünf Jahren erneut über die Finanzierungsgrundlagen reden müssen." Nach Köhlers Einschätzung seien in den Eckpunkten "einige Reformoptionen angelegt, die das gesamte Gesundheitswesen wirtschaftlicher machen, und es wird endlich mal die Frage zwischen der stationären und ambulanten Versorgung definiert." Er denke, "der Wettbewerb selbst wird da auch Wirtschaftlichkeitsreserven heben." Zu dem geplanten Gesundheitsfonds sagte Köhler: "Da wird ein Wettbewerb kommen, aber den betrachte ich als relativ ruinös." Die Gesetzlichen Krankenkassen würden unterschiedlich hohe Beiträge nachfordern: "Kassenhopping wird dann stattfinden und das wird dazu führen, dass die Versorgerkrankenkassen noch mehr nur kranke Versicherte haben." Der Druck werde noch größer für diese. Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenversicherung, Günter Dibbern, kritisierte vor allem, die Reform leiste keinen "Beitrag zu mehr Demografiesicherheit." Mit den Rahmenbedingungen seien die privaten Versicherer "durchaus zufrieden." Allerdings gebe es "eine ganze Reihe von Punkten, mit denen wir rechtliche und tatsächliche Probleme haben." Dass etwa Mitglieder beim Wechsel in die Gesetzliche Krankenversicherung ihre Alterungsrückstellungen mitnehmen, wie jetzt vorgesehen, werde man "auf gar keinen Fall tolerieren."
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