ASB gegen eine Absenkung der Fachkraftquote in Heimen
Maßnahme ginge zu Lasten der Pflegebedürftigen
Köln (ots)
Der Arbeiter-Samariter-Bund spricht sich gegen eine Absenkung der Fachkraftquote in Heimen von 50 auf 33 Prozent aus. Dies sieht ein Gesetzesantrag des Landes Baden-Württemberg vor, der im September in erster Lesung im Bundesrat beraten wurde und sich zurzeit in den zuständigen Ausschüssen befindet.
Da die Heimpersonalverordnung bereits heute eine Abweichung von der 50-Prozentquote vorsieht, wenn der Bedarf der Heimbewohnerinnen und -bewohner dies nicht erfordert, ist eine weitere Deregulierung nach Ansicht des ASB nicht erforderlich. Der ASB befürchtet, dass eine ausreichende Menge an Fachpersonal durch eine verbindliche Absenkung der Fachkraftquote in Zukunft nicht mehr gewährleistet werden kann. Die Kostenträger hätten dann nämlich nicht mehr die Verpflichtung, Fachpersonal in ausreichendem Maße zu finanzieren und die Wohlfahrtsverbände müssten die zusätzlichen Kosten selber tragen.
Eine Senkung der Fachkraftquote bei der ohnehin schon knapp bemessenen Personalausstattung würde zu einem Abbau des Qualitätsniveaus führen. Die Pflegeeinrichtungen sind sowohl nach dem Heimgesetz als auch nach dem Pflegeversicherungsgesetz verpflichtet, nach dem allgemein anerkannten Stand medizinisch-pflegerischer Erkenntnisse zu arbeiten. "Dies ist nur mit einer ausreichenden Zahl an Fach-kräften möglich, die zum einen die nötigen Pflegemaßnahmen kompetent planen und durchführen und zum anderen die übrigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anleiten", erklärt Thomas Dieckhoff, Referent für Stationäre Einrichtungen beim ASB-Bundesverband.
Hinzu kommt, dass der Bedarf an Pflege und Betreuung in Zukunft weiter steigen wird. Bereits heute sind viele Heimbewohner sehr alt und leiden an mehreren Krankheiten und Gebrechen. Bei über der Hälfte handelt es sich um demenzkranke Menschen und Prognosen sagen einen deutlichen Anstieg von an Demenz erkrankten Menschen voraus.
Bei einer Absenkung der Fachkraftquote würde pro Pflegebedürftigen und Tag rund ein Euro eingespart. "Diese Einsparungen sind nicht nur sehr gering, sondern gehen zu Lasten der Pflegequalität und somit zu Lasten der pflegebedürftigen Menschen", so Thomas Dieckhoff. Deshalb fordert der ASB den Bundesrat auf, dem Gesetzesantrag des Landes Baden-Württemberg keinesfalls zuzustimmen.
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