Neue Westfälische (Bielefeld): Proteste im Hambacher Forst Klimapolitische Kampfzone Florian Pfitzner, Düsseldorf
Bielefeld (ots)
Ministerpräsident Armin Laschet kann es kaum recht sein, wie sich der jahrhundertealte Wald in seiner Heimatregion zu einer derart symbolträchtigen klimapolitischen Kampfzone entwickelt. Trotzdem hält er sich heraus aus dem Konflikt, lehnt eine Vermittlerrolle ab. Er weiß genau, warum: Nähme er sie ein, stiege die Erwartungshaltung gewaltig. Rodete RWE am Ende trotzdem, wäre Laschet gescheitert. Er lässt es also bleiben. Dafür unterstellt sein Innenminister Herbert Reul dem gemäßigten Protestlager eine gefährliche Nähe zu gewalttätigen Extremisten. Er spricht sogar von Unterwanderung - ein schwerwiegender Befund. Fragwürdig erscheint dabei eine groß angelegte Präsentation sichergestellter Objekte. Eigentlich sollte sie das derzeitige Gefahrenpotenzial zeigen. Manche Asservate liegen aber schon seit August 2016 in der Kammer und wurden nun wieder hervorgeholt. Die Militanz mancher Aktivisten schadet der Sache, und Gewalt sollte man grundsätzlich nie verharmlosen. Reul muss sich nun aber den Vorwurf gefallen lassen, das Lagebild verzerrt zu haben. Manche sagen sogar, er heize die Stimmung gegen die Naturschützer auf, um dem Widerstand generell die Legitimität zu entziehen. Es wäre ein problematischer Vorgang.
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