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13. Bericht zur Wirklichkeit der Entwicklungshilfe: Regierungsbildung als Chance für die Entwicklungszusammenarbeit nutzen!

Bonn (ots)

Berlin, 2.11.05. Die neue Bundesregierung ist
gefordert, entschlossen Zeichen gegen Armut und Ausbeutung zu setzen 
und der Entwicklungspolitik im nächsten Kabinett einen höheren 
Stellenwert zu verschaffen. Dies betonten die Hilfsorganisationen 
terre des hommes und Deutsche Welthungerhilfe anlässlich der 
Vorstellung ihres 13. Berichtes zur Wirklichkeit der 
Entwicklungshilfe.
"Die Glaubwürdigkeit der Bundesregierung wird auch daran zu messen
sein, ob sie zu ihren internationalen Zusagen steht und die Mittel 
für die Entwicklungspolitik aus den Sparpaket-Debatten heraushält", 
erklärte Wolf-Christian Ramm, Pressesprecher von terre des hommes. Er
begrüßte, dass Deutschland dem verbindlichen Zeitplan der Verein-ten 
Nationen zugestimmt habe, bis 2015 0,7 Prozent des 
Bruttonationaleinkommens für Entwicklungszusammenarbeit aufzuwenden. 
Der Weg dorthin sei allerdings nicht leicht: "2004 lagen die Ausgaben
für die Entwicklungshilfe bei gerade einmal 0,28 Prozent und beliefen
sich damit auf nicht einmal 1,5 Prozent des Bundeshaushaltes", so 
Ramm. Die leichte Erhöhung der Ausgaben auf knapp 7,5 Milliarden 
US-Dollar sei nur auf den Anstieg des Euro-Kurses gegenüber dem 
Dollar zurückzuführen. Wechselkursbereinigt seien die deutschen 
Leistungen 2004 sogar leicht rückläufig. In diesem Stil werde die 
Einhaltung der feierlich formulierten internationalen Verpflichtungen
nicht gelingen.
Ramm appellierte an die neue Bundesregierung, die 
Entwicklungspolitik auch inhaltlich aufzuwerten. Dazu gehöre das 
Eintreten für gerechte Welthandelsbedingungen, der Abbau von 
Agrarsubventionen und ein weitergehender Schuldenerlass für die am 
höchsten verschuldeten Entwicklungsländer.
Knapp ein Jahr nach der Tsunami-Katastrophe zogen Deutsche 
Welthungerhilfe und terre des hommes eine gemischte Bilanz der Hilfe 
für Südostasien. Die rasche Reaktion der Bundesregierung und die 
Bereitstellung von 500 Millionen Euro an Not- und Wieder-aufbauhilfe 
sei zwar zu begrüßen, so der Generalsekretär der Deutschen 
Welthungerhilfe, Hans-Joachim Preuß: "Es muss sich dabei jedoch um 
zusätzliche Mittel handeln." Er kritisierte, dass nur fünf Prozent 
der Sondermittel nichtstaatlichen Organisationen zur Verfügung 
gestellt wurden: "Diese Entscheidung ist unverständlich angesichts 
der Tatsache, dass zivilgesellschaftliche Träger Notleidende häufig 
schneller, basisnäher und unparteiischer erreichen können als 
staatliche Strukturen und Organisationen der Vereinten Nationen."
Die eigentliche Herausforderung für die Entwicklungshilfe seien 
aber die "stillen Tsunamis", die sich weltweit täglich ereigneten. 
"Viele tausend Menschen sterben jeden Tag durch Hunger und 
Krankheiten wie Aids, Tuberkulose und Malaria", sagte Preuß. Die neue
Bundesregierung müsse daher auch die Finanzierung struktureller 
Armutsbekämp-fung sicher stellen.
Der vollständige Bericht kann unter www.tdh.de und unter 
www.welthungerhilfe.de
heruntergeladen werden.

Kontakt:

Wolf-Christian Ramm (0541-7101-158 oder 0171/6729748) / Ann Kathrin
Sost (0172/2525962)
Pressestelle Deutsche Welthungerhilfe Tel. 0228 2288-128
Pressestelle terre des hommes Tel. 0541 / 7101-0

Original-Content von: Deutsche Welthungerhilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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