Welthungerhilfe begrüßt Initiative für entwicklungspolitischen Freiwilligendienst Generalsekretär Preuß: Chance für Völkerverständigung
Bonn (ots)
05.01.2007. Die Deutsche Welthungerhilfe begrüßt die Initiative von Entwicklungsministerin Wieczorek-Zeul, einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst für junge Menschen einzurichten. "Trotz Globalisierung bleiben die Probleme in den Entwicklungsländern oft abstrakt, das Bild - gerade von Afrika - ist oft verzerrt", sagt Generalsekretär Hans-Joachim Preuß. "Ein Einsatz in den Ländern bietet jungen Menschen Erfahrungen, die sie ein Leben lang prägen werden, und sie werden so zu wichtigen Multiplikatoren für die Armuts- und Hungerbekämpfung und nicht zuletzt der Völkerverständigung."
Konkrete Einsatzmöglichkeiten sieht Preuß darin, erfahrene Entwicklungshelfer bei ihrer Arbeit zu unterstützen. "Ob es das Vermessen von Bewässerungsflächen ist, das Messen und Wiegen von Kindern, um die Ernährungssituation zu überprüfen, oder schlicht Verwaltungsarbeit von der Buchhaltung bis zum Erstellen von Projektberichten - die Möglichkeiten sind vielfältig."
Wichtig sei allerdings, so Preuß, dass die jungen Menschen in ein kompetentes Netzwerk eingebunden sind; außerdem müssten sie die jeweilige Amtssprache in den Ländern - Englisch, Französisch, Spanisch oder Portugiesisch - einigermaßen beherrschen.
Gerade Nichtregierungsorganisationen, die wie die Deutsche Welthungerhilfe in Asien, Afrika und Lateinamerika mit einheimischen Partnerorganisationen zusammen arbeiten, böten ihnen die Möglichkeit, die Probleme, aber auch den Reichtum der Kulturen an der Graswurzel kennen zu lernen, bis in die einzelnen Dörfer hinein.
"Es ist unser satzungsgemäßer Auftrag, hier im Norden das Verständnis für die Dritte Welt und die Völkerverständigung zu fördern", sagt Preuß. "Wir laden häufig Menschen aus Entwicklungsländern ein, um über ihre Heimat zu berichten. Die Entsendung von Freiwilligen scheiterte bislang an steuerlichen und versicherungsrechtlichen Fragen. Die Unterstützung aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit wäre daher sehr willkommen."
Die Deutsche Welthungerhilfe ist eine der größten und ältesten privaten Hilfsorganisationen in Deutschland. Sie leistet Hilfe aus einer Hand: Von der schnellen Katastrophenhilfe über den Wiederaufbau bis zu langfristig angelegten Projekten der Entwicklungshilfe mit einheimischen Partnerorganisationen nach dem Prinzip der Hilfe zur Selbsthilfe. Seit der Gründung im Jahr 1962 wurden rund 5000 Projekte in 70 Ländern mit 1,6 Milliarden Euro gefördert - für eine Welt ohne Hunger und Armut.
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