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Deutscher Bauernverband (DBV)

DBV: "Ankaufprogramm für Schweine infolge der Schweinepest sofort umsetzen" - Tierschutzprobleme durch bürokratische Verzögerung in NRW

Berlin (ots)

In den Ställen von Mastschweinen- und
Ferkelbetrieben in Nordrhein-Westfalen verschärfen sich die 
Tierschutzprobleme als Folge der Schweinepest dramatisch. Diese 
Entwicklung wurde im Fachausschuss "Schweinefleisch" des Deutschen 
Bauernverbandes (DBV) heute (19. April 2006) in Berlin dem Vertreter 
des Bundeslandwirtschaftsministeriums, Ministerialdirektor Dr. 
Theodor Seegers, geschildert. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat 
sich in einem "Brandbrief" an Bundeslandwirtschaftsminister Horst 
Seehofer und EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel gewandt mit der
dringenden Aufforderung, umgehend ein Ankaufprogramm überschwerer 
Schweine zu genehmigen.
Nach dem Ende des totalen Transportverbotes dürfen 
Schlachtschweine seit Ostersamstag zwar wieder innerhalb 
Nordrhein-Westfalens geschlachtet werden. Beschränkungen bestehen 
jedoch weiterhin in Sperr- und Beobachtungsgebieten. Dies führt dazu,
dass in vielen Ställen schlachtreife Schweine und verkaufsfähige 
Ferkel seit dem 3. März 2006 nicht mehr den Stall verlassen konnten. 
Diese Tiere sind so schwer geworden sind, dass in den Ställen 
erhebliche Platzprobleme entstanden sind. Beängstigende Enge für das 
einzelne Tier in übervollen Ställen sorgt für erhebliche 
Tierschutzprobleme, die der tierhaltende Landwirt nicht mehr lösen 
kann, beklagen die Landwirte.
Der Vorsitzende des DBV-Fachausschusses und Präsident des 
Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes, Franz-Josef Möllers,
machte für diese Notsituation, in die Schweinehalter unverschuldet 
geraten seien, eine schleppende Bürokratie von Bundesregierung und 
EU-Kommission verantwortlich. "Angesichts der Leiden der überschweren
Schweine in den Ställen haben wir kein Verständnis für bürokratische 
Hemmnisse und Verzögerungen. Wir fordern von Bundes¬regierung und 
EU-Kommission ein sofortiges Anlaufen eines Ankaufprogramms 
überschwerer Schweine", erklärte Möllers.
Ein von den zuständigen Fachabteilungen des 
Bundeslandwirtschaftsministeriums erstelltes Ankaufprogramm konnte 
bisher nicht zur weiteren Genehmigung an die EU-Kommission 
weitergeleitet werden, da die Zustimmung des Bundesfinanzministeriums
fehlt. Selbst wenn heute die Bundesregierung dieses Ankaufprogramm 
beschließt, würde das Entscheidungsverfahren in Brüssel noch einige 
Zeit benötigen, erklärte Seegers vom Bundeslandwirtschaftsministerium
gegenüber den Mitgliedern des DBV-Fachausschusses, womit er auf 
entschiedenen Widerspruch des Berufsstandes stieß.

Kontakt:

Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240

Original-Content von: Deutscher Bauernverband (DBV), übermittelt durch news aktuell

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