Klimaskeptiker lassen Chemische Industrie sprechen - wer lässt sich da eigentlich von wem vor den Karren spannen?
Berlin (ots)
Am heutigen Freitag beginnt die gemeinsame Jahrestagung des Europäischen Instituts für Klima und Energie (EIKE) und des Heartland-Instituts in München. Die beiden klimaskeptischen Organisationen sind dafür bekannt, Zweifel am wissenschaflichen Konsens zum menschgemachten Klimawandel zu säen. Unnötig aufgewertet wird ihre Veranstaltung in diesem Jahr durch einen Vortrag von Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI). Die klima-allianz kritisiert den VCI heftig dafür, dass sich der Verband so vor den Karren der Klimawandelleugner spannen lässt.
Das Heartland Institute hat laut Selbstauskunft ein Jahresbudget von 6 Mio. EUR, davon 46% aus Stiftungsmitteln, 29% von Unternehmen und 22% von Privatpersonen. Spender sind u.a. der Konzern Exxon, daneben Bayer, Microsoft und General Motors (vgl. Weblinks unten). Über die Financiers von EIKE ist bisher wenig bekannt.
VCI-Hauptgeschäftsführer Tillmann will heute mit einem Vortrag zum Thema "Die Auswirkungen des deutschen Energiekonzepts auf die deutsche Wirtschaft" auf der Jahrestagung auftreten.
Jürgen Maier, Sprecher der klima-allianz und Geschäftsführer des Forums Umwelt und Entwicklung kritisiert: "Die Klimaskeptiker befriedigen ein Bedürfnis nach einfachen Wahrheiten. Die gibt es in der Energie- und Klimapolitik nicht. Dass sich der VCI vor den Karren der Klimawandelleugner spannen lässt, ist skandalös und die Tatsache, dass der Chef eines der wichtigsten Industrieverbände Deutschlands auf dem Treffen spricht, ist geradezu bestürzend."
Katharina Habersbrunner, Sprecherin der klima-allianz und Energieexpertin von Women in Europe for a Common Future (WECF) widerspricht den Anliegen von EIKE und Heartland Institute: "Wir begrüßen den nationalen parteiübergreifenden Konsens zur Notwendigkeit einer Energiewende in Deutschland. Die Thesen der Klimaskeptiker haben hier keinen Platz und dürfen durch Verbände wie den VCI nicht mit einem wissenschaftlichen Anstrich versehen werden. Wir bedauern, dass die klare naturwissenschaftliche Ausrichtung des VCI künftig stärker hinterfragt werden muss."
Die klima-allianz fordert den VCI auf, den Klimaskeptikern keinen weiteren Boden zu bereiten. Mit derartigen Auftritten unterstreicht der Verband auch seine eigene Rückwärtsgewandtheit. Sollte sich der VCI nicht deutlich von den EIKE-Thesen distanzieren, ist der Verband als Gesprächspartner nicht mehr glaubwürdig.
Die klima-allianz deutschland ist das breite gesellschaftliche Bündnis für eine ambitionierte Klima- und Energiepolitik, bestehend aus mehr als 110 Organisationen aus den Bereichen Umwelt, Entwicklung, Kirche, Jugend, Tierschutz, Verbraucherschutz und Gewerkschaften. Weitere Informationen unter www.klima-allianz.de
Weblinks: http://www.exxonsecrets.org/html/orgfactsheet.php?id=41 http://ots.de/dMETJ
Für Rückfragen:
Jürgen Maier, Forum Umwelt & Entwicklung, chef@forumue.de;
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Katharina Habersbrunner, WECF, Katharina.Habersbrunner@wecf.eu,
0171- 68 13 718
Dr. Katharina Reuter, klima-allianz deutschland,
reuter@klima-allianz.de, 0178-4481991
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