Große Koalition - Segen für das Gesundheitswesen? Presseinformation zur 10. Handelsblatt Jahrestagung "Health".
Düsseldorf (ots)
Düsseldorf, 24.Oktober 2005. Mit der großen Koalition wird es weder eine Bürgerversicherung noch eine Kopfpauschale geben - das steht fest. Der CSU-Sozialpolitiker Horst Seehofer äußerte sich der Berliner Zeitung gegenüber zuversichtlich, dass sich Union und SPD rasch auf Reformen in den Sozialsystemen einigen können. Ob die kommende Regierung in der Lage sein wird, die drängenden Probleme des Gesundheitswesens schnell anzugehen, wird ein Schwerpunkt der 10. Handelsblatt Jahrestagung "Health" (28./29. November 2005, Berlin) sein. Die Vorsitzenden dieser Jahrestagung sind Univ.-Prof. Dr. Günter Neubauer (Universität der Bundeswehr München, Institut für Gesundheitsökonomik) und Prof. Dr. Eberhard Wille (Universität Mannheim und Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen).
Weiteres Thema des etablierten Gesundheitskongresses sind die steigenden Arzneimittelausgaben. Wie im Handelsblatt (17.10.2005, Seite 7) zu lesen war, forderte der Chef der Barmer Ersatzkasse, Dr. Eckart Fiedler, SPD und Union auf, bereits in ihren Koalitionsverhandlungen schnelle politische Maßnahmen gegen ein weiteres Ausufern der Kosten zu beschließen. Bis September sind die Arzneikosten pro Monat um durchschnittlich fast 20 Prozent gestiegen. Dies bedeute, dass die Kassen in diesem Jahr allein für Medikamente knapp vier Milliarden Euro mehr ausgeben müssten als 2004, so Fiedler. "Wird diese Entwicklung nicht gestoppt, werden 2006 nach den bisherigen Schätzungen weitere 1,5 Mrd. Euro hinzu kommen", warnte er. Die Effizienz in der Arzneimittelversorgung wird auf dem Handelsblatt-Kongress von Prof. Dr. rer.nat. Gerd Glaeske (Universität Bremen) Glaeske aufgegriffen. Er sieht eine Effizienzsteigerung durch selektive Verträge und geht auf die Verbesserung der Strukturqualität durch die "4. Hürde" ein. Durch Substitution und Verzicht sind nach Meinung des Gesundheitsexperten weitere Rationalisierungen möglich.
Einig waren sich Referenten und Teilnehmer schon auf den vergangenen Tagungen: Das Gesundheitswesen krankt an zu wenig Wettbewerb, zu wenig Transparenz, zu starken Monopolen und zu viel Bürokratie. Optionen für Reformen und neue Finanzierungsmodelle sind in diesem Jahr ebenso Thema wie das Hausarzt-Modell und die neue Gesundheitskarte.
In dem Versagen der alten Versorgungssysteme sieht Eugen Münch (Rhön- Klinikum) Chancen für neue Angebote, zum Beispiel die Telemedizin. Weiter erläutert Münch, wie er sich unter Nutzung ökonomischer Gesetze und mehr Patienten-Verantwortung eine weiter entwickelte Form der Krankenkassen vorstellt. Neue Versorgungsformen sind auch Thema des AOK-Vorsitzenden Dr. jur. Hans-Jürgen Ahrens. Er zieht eine erste Bilanz aus Kassensicht und geht auf neue Gestaltungsspielräume durch das GMG (Gesundheitsmodernisierungsgesetz) ein. Über die PKV im deutschen Gesundheitswesen referiert Dr. Volker Leienbach. Der Direktor des Verbandes der privaten Krankenversicherung stellt das PKV-Reformkonzept Krankenversicherung vor und bewertet die aktuellen Vorschläge zur Reform.
Über die Preisbildung und Nutzenbewertung nach einem Jahr IQWiG (Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen) spricht Dr. jur. Rainer Hess (unparteiischer Vorsitzender, Gemeinsamer Bundesausschuss). Hess geht auf die Entscheidungsgrundlagen für Festbeträge und die BSG-Entscheidungen zur Transparenz ein. Den "Wachstumsmarkt Gesundheit" sieht Anton J. Schmidt (Ethicon und Bundesverband Medizintechnologie) durch innovative Medizintechnologien gegeben. In seinem Vortrag geht Schmidt auch auf die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Gesundheitswirtschaft ein.
Ob Ökonomie und Gesundheitswesen ein Widerspruch sein muss, darüber referiert Prof. Dr. h. c. Lothar Späth (Meryll Lynch Germany). Wie auch in den vergangenen Jahren wird es wieder Round Table Sessions geben. Themen dieses Mal: Krankenhausmarkt der Zukunft, Gesundheitskarte, Arzneimittelversorgung und GKV zwischen Jobmotor und Beitragsstabilität.
Das vollständige Programm ist im Internet abrufbar unter: http://vhb.handelsblatt.com/pr-health05
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