Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zur Forderung der NRW-Grünen, Förderschulen aufzulösen:
Bielefeld (ots)
Beifall aus den unterschiedlichsten Lagern dürfte der Grünen-Schulexpertin Sigrid Beer sicher sein. Sie will die Förderschulen in NRW behutsam, aber letztlich doch rigoros auflösen. Körperlich behinderte, vor allem die vielen schwererziehbaren Schüler (pardon, das Wort muss der Klarheit halber sein) will sie in den Regelschulen unterbringen. Einiges spricht für ihre Vermutung, dass sie dort besser aufgehoben sind - aber nicht alles. Frau Beer vergisst zu sagen, welche Schulen die Kinder mit erhöhtem Förderbedarf (so politisch korrekt, aber unvollständig bezeichnet) aufnehmen sollen. Nähme sie die »Abschiebepraxis« der vergangenen Jahrzehnte als Faktenbasis, müsste sie offen und ehrlich die Zusammenlegung von Sonderschulen und Hauptschulen vorschlagen. Realschulen und Gymnasien haben sich bei der Aufnahme stets vornehm zurückgehalten, die Gesamtschulen hatten die perfekte Ausrede. Letztere benötigen dringend einen Drittelmix aller Schulformen, was in den seltensten Fällen gelingt. Oder man schaue auf die oft zitierten Wartelisten der Gesamtschulen, insbesondere auf die abgewiesenen (Hauptschul-)Kandidaten - und wir sind wieder beim Ausgangsproblem.
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