Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zum Fall der unwirksamen Ruß-Filtern:
Bielefeld (ots)
Zigtausende Besitzer von Diesel-Pkw haben das Werben der Umweltpolitiker erhört, einen Rußfilter in ihren Wagen einbauen lassen. Mindestens 40000 von ihnen sehen sich jetzt getäuscht: Die Filter der Hersteller GAT, Tenneco und Bosal zeigen nicht genug Wirkung, gegen GAT gibt es sogar Betrugsvorwürfe. Das ist schlimm genug. Noch schlimmer aber ist die Tatsache, dass die Behörden viel zu lange untätig zugeschaut haben. Schon vor mehr als einem halben Jahr gaben Umweltschützer Hinweise auf den Filter-Schmu, erhoben sogar Untätigkeitsklage. Doch Umweltbundesamt, Umweltministerium und Kraftfahrtbundesamt ließen sich nicht aus ihrem Tiefschlaf wecken. Die aberwitzigen Folgen: Autobesitzer erhalten vorerst weiterhin ihre Steuervergünstigung, obwohl sie die Umwelt kaum weniger belasten als zuvor. Ob der Steuerbonus bleibt, ist jedoch unkalkulierbar. Und damit nicht genug: Zwar müssen die Filter von Rechts wegen ausgetauscht werden, doch gibt es noch nicht von allen Herstellern wirksamen Ersatz. Und die Kosten? Nur ein Teil der Werkstätten hat eine Übernahmegarantie abgegeben. Im günstigsten Fall stehen den Autobesitzern Laufereien bevor, im schlechtesten Streitigkeiten und hohe Kosten. Aufgeschreckt durch die öffentliche Kritik versprechen die Behörden nun eine Lösung, die Autobesitzer nicht belasten soll. Hoffentlich liegt die nicht erst wieder in einem halben Jahr vor.
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