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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Aktionsplan Elektroauto

Bielefeld (ots)

Elektroautos haben eine Zukunft. Vor allem im
Stadtverkehr. Darin sind sich Umweltverbände, Politik, Hersteller und
auch Kunden einig. Wann diese Zukunft aber tatsächlich groß ins 
Rollen kommt, das ist derzeit die Frage.
Die Bundesregierung hat gestern in dieser Hinsicht die Ampel auf Grün
gestellt. 500 Millionen Euro sollen als Zuschuss in die Entwicklung 
dieser Technologie fließen. Vor allem das Schlüsselthema der 
Elektromobilität, die Batterieforschung, soll massiv unterstützt 
werden. Das Ziel ist, bis zum Jahr 2020 mindestens eine Million 
Stromfahrzeuge auf die Straße zu bringen. Dazu will die Politik den 
Kauf der ersten 100 000 dieser Autos noch zusätzlich finanziell 
unterstützen.
Mit der Verabschiedung des Nationalen Entwicklungsplans 
Elektromobilität ist die Autoindustrie mehr denn je in der Pflicht, 
die Forschung dieser Technik voranzutreiben. Zwar werden Elektroautos
auf der bevorstehenden Internationalen Automobilausstellung in 
Frankfurt (17. bis 27. September) eine dominierende Rolle spielen. 
Doch Serienmodelle dieser Art wird es nicht geben. Smart von 
Mercedes, Mini von BMW oder iMiev von Mitsubishi laufen derzeit in 
Versuchsphasen in einigen Großstädten. Erfahrungen werden unter 
anderem in Sachen Haltbarkeit der Batterien, notwendige Infrastruktur
und Bedürfnisse der Nutzer gesammelt. Ein realistischer Großeinsatz 
ist jedoch selbst 2015 kaum zu erwarten.
Das liegt zum einen daran, dass die Autoproduzenten die 
Entwicklungsarbeit auf diesem Gebiet in der Vergangenheit nicht mit 
Nachdruck verfolgt haben. Ähnlich wie bei der Hybrid-Technologie. In 
diesem Bereich, der in vielen Details Elemente des Elektroantriebs 
beinhaltet, hat Japan einen mächtigen Vorsprung herausgefahren. Den 
müssen die deutschen Autobauer jetzt dringend aufholen. Auf der 
anderen Seite fehlt es allerdings nach wie vor an einer 
Batterietechnik, die sicher ist und zudem Reichweiten ermöglicht, die
für eine Akzeptanz der Elektromobile notwendig ist. Experten sprechen
von mindestens 120 bis 140 Kilometern.
Zudem gilt es, eine Infrastruktur für Ladestationen mit 
entsprechenden Standards und Abrechnungsmöglichkeiten zu schaffen. 
Schließlich werden sich nicht nur Eigenheimbesitzer für ein 
Stromautos entscheiden wollen. Und eine Steckdosenleiste vor einem 
Mietshaus ist nur schwer vorstellbar. Aufladen an Tankstellen, auf 
dem Parkplatz der Arbeitgeber, vor Supermärkten oder auch 
Austauschbatterien sind denkbare Lösungsansätze.
 Um denkbare Einwände von Umweltveränden gleich im Keim zu ersticken,
ist eine Verknüpfung von Elektromobilität und erneuerbaren Energien 
zwingend notwendig.
Wind-, Wasser- oder Sonnenenergie müssen genutzt werden, um den mit 
etwa zwei Milliarden Kilowattstunden für eine Million Autos 
prognostizierten Mehrbedarf für das Aufladen der Batterien 
bereitzustellen.

Pressekontakt:

Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell

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