Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Bundeswehr in Afghanistan:
Bielefeld (ots)
Trotz des schnellen Dementis der Bundeswehr lassen Berichte über die gewachsene Gefahrenlage in Afghanistan aufhorchen. Für vier Tote und ein Dutzend Verletzte in neun Tagen muss es Gründe geben. Genauso wie nach Bundeswehrlesart ein total zertrümmertes Knie als »leichte Verletzung« gilt, dürfte auch so manche andere Erklärung der jüngsten Zeit mehr Beschwichtigung als umfassende Unterrichtung gewesen sein. Der am 2. Juni möglicherweise in eine Falle gelockte Schützenpanzer Marder wurde offiziell »angesprengt«. Tatsächlich flog das 37 Tonnen schwere Kettenfahrzeug dabei so hoch, dass es schließlich senkrecht stand. Es dürfte nur eine Frage von Tagen sein, dass die Abgeordneten des Deutschen Bundestages mehr und genauer informiert werden möchten. Sollten afghanische Doppelagenten im Spiel sein und ein General Warnungen leichtfertig in den Wind geschlagen haben, ist der nächste Untersuchungsausschuss gewiss. Es geht nicht darum, die Bundeswehr und ihren Einsatz zu schwächen, wohl aber um korrekte Information und ungeschminkte Wahrheiten.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell