RNZ: Du lieber Schwan
Heidelberg (ots)
Von Klaus Welzel Renate Schmidt hat völlig Recht: Immer dann wenn die Lage aussichtslos erscheint, darf eine Frau ran. Aber nicht nur in der SPD, die jetzt Gesine Schwan am liebsten zum zweiten Mal in den aussichtslosen Kampf gegen Horst Köhler schicken würde. Denn auch Angela Merkel hätte nie CDU-Chefin werden können, wenn Kohl und Schäuble nicht einen gigantischen Scherbenhaufen hinterlassen hätten, den Merkel dann überzeugend und sehr gefasst aufräumte. Dass sie nach nur fünf Jahren erste Bundeskanzlerin würde, das hätte im Jahr 200 kein Konservativer auch nur geträumt. Die Frage ist allerdings, ob sich hier Geschichte nicht in leicht abgeänderter Form wiederholen könnte. Denn so aussichtslos muss die Kandidatur von Gesine Schwan gar nicht sein. Die Genossen brauchen zwar rein rechnerisch die Linken, um einen eigenen Kandidaten in der Bundesversammlung zum Präsidenten zu machen. Aber eben nur rechnerisch. Da Frau Schwan bereits vor vier Jahren Stimmen aus dem konservativen Lager erhalten hatte und die Abstimmung in der Bundesversammlung anonym erfolgt, wäre die Abwahl Horst Köhlers durchaus denkbar. Natürlich mit einer gewaltigen Begleitkampagne von Union und FDP gegen das rot-rot-grüne Wahlbündnis. Ob sich der mögliche Kanzlerkandidat Kurt Beck diesen Tort wirklich antun will, sei dahingestellt. Aber zutrauen könnte man dem SPD-Chef diese Taktik schon.
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