Ein Bayer, ein Ösi und der ewige Clinch - am Set von "Die Dickköpfe"
Berlin (ots)
Ottfried Fischer und Harald Krassnitzer spielen die Hauptrollen in "Die Dickköpfe" (20. und 21.10.2002, 20.15 Uhr) - ein zweiteiliges Schmunzelstück von Walter Bannert um zwei fußballbegeisterte Provinz-Streithähne im deutsch-österreichischen Grenzgebiet
"Die Dickköpfe", eine Produktion der DOR-Film, wurde im beschaulichen österreichischen Schärding gedreht. Regie-Routinier Walter Bannert ("Tatort", "Ein Bayer auf Rügen") hat auch einige Folgen der erfolgreichen Sat.1-Reihe "Der Bulle von Tölz" inszeniert. Regisseur und einer der beiden Hauptdarsteller sind also ein eingespieltes Team, was der Produktion zu Gute kommt. Auch die Chemie zwischen den beiden Protagonisten stimmt: "Otti ist hervorragend", lobt Harry, für den es ganz entscheidend war, dass sein schwergewichtiger Kollege den Part seines Widersachers übernimmt. "Wenn der Gegenpart nicht ideal besetzt ist, dann kann so was schnell mal eine sehr gehumpelte Geschichte werden. Mit Otti zu arbeiten, macht einfach Spaß, weil wir aus zwei verschiedenen Lagern kommen. Er vom trockenen, bajuwarischen kabarettistischen Schmäh, ich vom Schauspiel, vom Wiener Schmäh - das ergänzt sich ganz wunderbar und inspiriert sich gegenseitig in einer amüsanten Art und Weise. Wir haben viel Spaß."
Es herrscht eine unaufgeregte Konzentriertheit am Set, gespickt mit einer gewissen familiären Atmosphäre - "Österreich ist ein kleines Land, die Menschen sind etwas offener und nehmen viele Dinge einfach leichter. Das ist natürlich auch der Arbeit zuträglich, weil man mit dieser Lockerheit auch an das Thema herangeht", erklärt Krassnitzer.
Die Geschichte von "Die Dickköpfe" spielt in einem kleinen Ort an der deutsch-österreichischen Grenze mit dazugehörigem Grenzfluss. Die Wahl fiel auf die wunderschöne, mittelalterliche Wehrstadt Schärding, 17 Kilometer südlich von Passau, direkt am Inn. Vor Ort wird - neben der geographischen Bestlage - schnell klar, warum: Das malerische Stadtbild, das von historischen Bauten des 16. und 17. Jahrhunderts geprägt wird, bietet einfach eine Traumkulisse für einen Film, der "die uralten Rivalitäten zwischen Bajuwaren und Österreichern - gerade in diesem Grenzbereich - auf humorige Art aufgreift", so Krassnitzer.
Es ist also eine Geschichte um einen Bayern und einen Österreicher mit handfesten Animositäten füreinander, beide fußballversessen, beide Rivalen über das runde Leder hinaus. Fischer spielt den Brauereibesitzer Otto Mühldorfer, Besitzer des örtlichen Fußballvereins und bekennender Bier-Liebhaber. Durch seine finanzielle Unterstützung kann sich der kleine bayerische Verein eine schlagkräftige Mannschaft leisten - wovon Mühldorfers österreichischer Gegner Toni Brandtner, gespielt von Harald Krassnitzer, nur träumen kann. Er quält sich mit einer miserablen Mannschaft herum, die in regelmäßigen Abständen gegen die starken Bayern verliert. Otti und Harry, der Bayer und der Ösi - der ewige Clinch. "Otti spielt halt den klassischen Deutschen, den Bajuwaren, der glaubt, er kann mit Geld alles erreichen. Auf der anderen Seite ist er ein Idealist, der an bestimmte Werte glaubt und damit einen Gegenpart bildet."
Krassnitzers Toni Brandtner ist ein gänzlich anderer Typ - "ein klassischer österreichischer Ex-Internationaler, damit umfasst man diesen Charakter ganz gut. Eine dieser Erscheinungen, die es in Österreich immer wieder gibt. Der Fußballer, der zwar Talent hat, den es in die Welt hinauszieht, der international Karriere macht, aber das nicht in seinem weiteren Leben umsetzt. Toni lebt immer noch ein bisschen von der Legende und trainiert verzweifelt die örtliche Fußballmannschaft. Er versucht, den Jungen taktische Manöver beizubringen, was sehr oft scheitert."
Neben den Fußball-Querelen kommen sich Mühldorfer und Brandtner auch noch privat ins Gehege - denn Mühldorfers Gattin, gespielt von April Hailer, und Toni haben eine gemeinsame Vergangenheit - vor 20 Jahren waren die beiden einmal ein Paar, dann zog es die junge Fußball-Hoffnung zu Inter Mailand und die Verlassene in die Arme von Mühldorfer. Der gemeinsame Sohn, ein Fußball-Talent durch und durch, soll nun aber der vom Toni sein: "Er hat dein Talent, das ist unübersehbar" heißt es im Drehbuch. Der Toni, auch das ist unübersehbar, steht dieser Tatsache mit gemischten Gefühlen gegenüber...
Es ist 8.30 Uhr in der Früh. Die Crew ist vollständig versammelt, Harald Krassnitzer, Walter Bannert und April Hailer gehen die Szenen für heute durch - es geht um die Frage der vermeintlichen Vaterschaft. Gedreht wird am Inn auf einem Ausflugsdampfer, das Wetter ist hervorragend, beste Drehbedingungen also. Das Interesse der Schärdinger ist groß - an den Absperrungen an der Uferpromenade drängen sich die Menschen, um einen Blick zu erhaschen. Harald Krassnitzer und Ottfried Fischer sind Namen, die jeder kennt. Der Bürgermeister von Schärding schaut auch mal nach dem Rechten.
In den Drehpausen steht Krassnitzer diszipliniert und gut gelaunt Rede und Antwort. Die Stimmung, so scheint es, ist wirklich bestens. "Es nervt mich fürchterlich, wenn man es während der Dreharbeiten mit Leuten zu tun hat, die meinen, sie müssen eine bestimmte Form der Achtung nicht einhalten und sich zu Egozentrikern oder Rüpeln aufspielen, um es dann unter dem Genre Kunst zu verkaufen", gesteht der Schauspieler. Nein, weit und breit keine Egozentriker oder Rüpel zu entdecken. Und wenn sich das unmögliche Benehmen womöglich gegen das Team richtet, sieht Krassnitzer Rot. "Das Team stufe ich sehr hoch ein. Das sind Leute, die einem zuarbeiten - Maske, Kostüme, Ton, Kamera etc. - und die dafür sorgen, dass die Schauspieler auf dem Bildschirm bestens 'rüberkommen." "Die Dickköpfe", findet der ehemalige "Bergdoktor" und jetzige "Tatort"-Kommissar, "hat einen hohen Wiedererkennungswert. "Ich glaube, dass sich viele Menschen mit den Charakteren identifizieren können. Außerdem besticht der Film mit seiner großen humorigen Form."
Text: Christiane Beeck
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