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Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis für sechs Journalisten
Alfred Grosser für das Lebenswerk geehrt
Berlin (ots)
Der Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis wird in diesem Jahr an sechs Journalisten verliehen: Die mit je 6.000 Euro dotierten Auszeichnungen in der Sparte "Lokaljournalismus" gehen an Jan Haarmeyer für seinen Artikel "Im Namen des Volkes, auf Kosten des Kindes" ("Hamburger Abendblatt "), der sehr differenziert und bewegend über Pflegeeltern berichtet, die nach Jahren aufgrund von Behördenversagen das geliebte Kind wieder verlieren, sowie an Kai Müller für seinen Beitrag "Es war ein schöner Tag" ("Der Tagesspiegel", Berlin), in dem der Autor spannend in der Form und dramatisch im Aufbau schildert, wie eine Messerstecherei aus dem Nichts entsteht und in der Rückschau keiner der Beteiligten wirklich erklären kann, warum ein Jugendlicher tot am Boden liegt.
Jochen Arntz sowie Andrea Jeska bekommen den ebenfalls mit je 6.000 Euro dotierten Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis in der Kategorie "Reportage/Essay/Analyse". Jochen Arntz ("Süddeutsche Zeitung", München) portraitiert in seinem Artikel Maike Kohl-Richter. Andrea Jeska erzählt in ihrem sprachlich das Poetische streifenden Beitrag "Der Mann, der die Wüste aufhielt" ("Die Zeit", Hamburg) von einem Bauern in der Sahel-Zone, der über Jahrzehnte durch das Pflanzen von Bäumen 30 Hektar ehemals totes Land wieder fruchtbar machte. Ausgezeichnet und mit 6.000 Euro gewürdigt wird in dieser Kategorie auch der Essay "Auf den Herd gekommen" von Robin Alexander ("Welt am Sonntag", Berlin). Der Autor geht darin analytisch der Frage nach, wie der Begriff der "Herdprämie" entstand, wie er politisch aufgeladen und polemisch eingesetzt wurde.
Der Preis für das Lebenswerk geht an Alfred Grosser. Jury und Kuratorium unter Vorsitz von Hermann Neusser würdigen ihn als großen Europäer, der sich als Publizist und Wissenschaftler besonders um die deutsch-französische Partnerschaft verdient gemacht habe. Der diesjährigen Jury gehören an: Evelyn Roll (Vorsitz, leitende Redakteurin der "Süddeutschen Zeitung", München), Wolfgang Büscher, (Autor, "Die Welt", Berlin), Dr. Markus Günther (Journalist, Augsburg), Peter Stefan Herbst (Chefredakteur "Saarbrücker Zeitung"), Bernd Hilder (Journalist, Leipzig), Christoph Irion (Chefredakteur "Reutlinger General-Anzeiger"), Professor Bernd Mathieu (Chefredakteur "Aachener Zeitung" und "Aachener Nachrichten"), Professor Bascha Mika (Publizistin, Berlin), Franz Sommerfeld (Vorstandsmitglied Mediengruppe M. DuMont Schauberg mit Zuständigkeit Redaktion, Köln).
Der Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis ist die renommierteste Auszeichnung, die die Zeitungsbranche zu vergeben hat. Sie erinnert an den langjährigen Chefredakteur des legendären "Berliner Tageblatts", Theodor Wolff (1868 - 1943). Wolff musste 1933 vor den Nazis ins französische Exil fliehen, wurde dort verhaftet und der Gestapo ausgeliefert und starb 1943 im Jüdischen Krankenhaus in Berlin.
Die Auszeichnungen werden am 4. September bei einem Festakt auf Einladung der "Süddeutschen Zeitung" in München überreicht. An der Ausschreibung hatten sich 396 Journalisten beteiligt. Berücksichtigt wurden mit der Ausschreibung 2013 erstmals auch Artikel, die nur online auf der Website einer Zeitung erschienen sind.
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