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Was macht "Herr Kaiser"?
Versicherungsaußendienst zwischen Treue und Wandel

Köln (ots)

- Viele Versicherungsvertreter abwanderungsgefährdet
   - Versicherer vor strukturellen Herausforderungen im Vertrieb
   - Größte deutsche Vertreterstudie von psychonomics, COMEMA und IBM
     Business Consulting Services untersucht Zufriedenheit und 
     Bindung des Versicherungsaußendienstes
Oft totgesagt, haben sich klassische Versicherungsvertreter
(Einfirmenvertreter) in Deutschland bisher als dominierender
Vertriebsweg für Versicherungsprodukte und darüber hinaus als
"Bollwerk" der Versicherungswirtschaft gegen die internationale
Konkurrenz behauptet - ganz im Gegensatz zu angelsächsischen Ländern,
wo Makler, Direktversicherer und das Internet bereits eine deutlich
größere Rolle spielen. Zudem sind die Versicherten in Deutschland
auch dank "Herrn Kaiser" immer noch vergleichsweise treue
Versicherungskunden. Dies könnte sich in Zukunft allerdings ändern
und für viele Versicherer zum ernsthaften Problem werden: Ein Drittel
der Versicherungsaußendienstler ist abwanderungsgefährdet und fast
die Hälfte (48%) kann sich zumindest vorstellen, in Zukunft für eine
andere Gesellschaft oder im Maklervertrieb zu arbeiten; 9% haben dazu
bereits konkrete Verhandlungsgespräche geführt. Der Wettbewerb unter
den Versicherungen um erfolgreiche Vertreter als zentraler Schlüssel
zu den deutschen Versicherungskunden nimmt zu.
Dies sind Ergebnisse der gemeinsamen Studie "Erfolgsfaktoren im
Ausschließlichkeitsvertrieb 2004" der Marktforschungs- und
Beratungsinstitute psychonomics AG (Köln) und COMEMA AG (Leipzig)
sowie der Unternehmensberatung IBM Business Consulting Services. Im
Rahmen dieser größten deutschen Vertreterstudie unter
Schirmherrschaft des Lehrstuhls für Versicherungswissenschaften der
Universität Leipzig wurden 1.500 Vertreter der 30 größten Versicherer
im Privatkundenmarkt ausführlich zu ihrer Bindung und Zufriedenheit
befragt.
Zwar sind 60-70% der Vertreter "ihrer" Versicherung nach wie vor
stark verbunden, doch nicht wenige zeigen sich unzufrieden mit den
Angeboten, dem Kundenservice, der Schadenregulierung, der
Vermittlerbetreuung sowie dem Image ihrer Versicherungsgesellschaft.
Dabei zeigen sich teils erhebliche Unterschiede zwischen den
Vertretern der einzelnen Versicherer. Ausschließlichkeitsversicherer
mit einem besonders hohen Anteil gebundener Vertreter sind
beispielsweise (alphabetische Reihenfolge): Continentale, DEVK, LVM,
Provinzial Versicherungen, Signal Iduna und Württembergische. Der
Außendienst klagt insbesondere über die Zunahme der
Verwaltungstätigkeiten, die Dauer der Schadenregulierung und nicht
zuletzt abnehmende Provisionen; bei Lebensversicherungen erwarten die
Vertreter durch den Wegfall der Steuerfreiheit ab 2005 zusätzliche
Einschnitte und durchschnittliche Provisionseinbußen von 19%.
Im Hinblick auf das Vertiefungsthema "Schadenmanagement" unter
Leitung von IBM Business Consulting Services, zeigen die
Studienergebnisse einmal mehr, welchen Stellenwert der persönliche
Kontakt zu Kunden und Schadenbeteiligten einnimmt. Dennoch gelingt es
den wenigsten Versicherern, eine fallabschließende Schadenabwicklung
im Außendienst umzusetzen; mangelnde Integration der
Schadenmanagementprozesse des Innendienstes ist die Barriere, die es
zu überwinden gilt. Eindeutige Schadenfälle in der Kfz-Sparte werden
am schnellsten von Allianz, DEVK und LVM im Zeitraum von etwa sieben
bis acht Tagen erledigt, andere Anbieter brauchen bis zu drei
Wochen.
Studienleiter Dr. Oliver Gaedeke (psychonomics) und Theo Waber
(COMEMA) ziehen das Fazit: "Der Bindung und Zufriedenheit des
Versicherungsaußendienstes kommt erhebliche wettbewerbsstrategische
Bedeutung zu, als zentrales Bindeglied zu den Endkunden bleibt der
Kundenservice der Vertreter unverzichtbar."
Offen erscheint allerdings, welchen Versicherungen es auch in
Zukunft gelingt, ausreichend attraktiv für ihre Außendienste zu sein
und sich erfolgreich in diesem zentralen Vertriebsweg zu
positionieren.
Die komplette rund 200-seitige Studie inkl. Einzelanalysen der
Versicherer und dem Vertiefungsthema Schadenmanagement ist über die
psychonomics AG bestellbar: 
www.psychonomics.de/downloads/erfolgsfaktoren_ausschliesslichkeit2004
.pdf).

Pressekontakt:

Ansgar Metz
Leiter Unternehmenskommunikation
psychonomics AG
Berrenrather Str. 154-156
D-50937 Köln
T: +49 221 42061-326
F: +49 221 42061-100
E-Mail: ansgar.metz@psychonomics.de

Original-Content von: YouGov Deutschland GmbH, übermittelt durch news aktuell

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