EU-Omnibus-Paket
Hauptgeschäftsführer Jörg Migende: "Ein erster positiver Schritt"
Berlin (ots)
Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) begrüßt das heute veröffentlichte Omnibus-Paket zur Vereinfachung der Nachhaltigkeitsberichterstattung und Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit. Diese Änderungen seien ein wichtiges und längst überfälliges Signal an die Wirtschaft. DRV-Hauptgeschäftsführer Jörg Migende: "Der Vorschlag der EU-Kommission ist ein erster positiver Schritt, der jedoch nur der Anfang weiterer notwendiger Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft und ihrer Wettbewerbsfähigkeit sein kann. Nun kommt es darauf an, dass die Pläne konsequent und rasch umgesetzt werden." Migende stellt heraus: "Überbordende Bürokratie darf nicht zum Hemmschuh der Wirtschaft werden. Entlastungen bei der Bürokratie geben Unternehmen die Möglichkeit, ihre Ressourcen effizienter für echtes nachhaltiges Wirtschaften einzusetzen."
Der DRV bewertet es positiv, dass der Anwendungsbereich und die Bürokratielasten bei der CSRD und der Taxonomie insbesondere für kleinere und mittelständische Unternehmen deutlich reduziert werden sollen. Die EU spricht davon, dass rund 80 Prozent der Unternehmen ausgenommen sein sollen. Migende: "Es darf aber nicht zu einer Berichtspflicht für eigentlich ausgenommene Unternehmen durch die Hintertür kommen." Als ebenso essenziell sieht der DRV an, dass die Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft auch weiterhin ohne überbordende Bürokratie an Kredite kommen müssen. Daher sei es gut, dass Banken kleinere Unternehmen von der Green Asset-Ratio ausnehmen können. "Dadurch können Unternehmen schneller eine Finanzierung für Innovationen und Nachhaltigkeit erhalten", macht Migende deutlich.
Auch die vorgeschlagenen Änderungen der CSDDD bewertet der DRV insgesamt positiv, insbesondere die Reduzierung der Sorgfaltspflichten auf direkte Geschäftspartner. Dies führt zu einer Entlastung, da in der tieferen und meist komplexen Lieferkette keine direkten Lieferverträge bestehen und Informationen nur mit sehr großem Aufwand zu erhalten sind. Ebenfalls zu begrüßen ist, dass die Überprüfung der Sorgfaltspflichten von einer jährlichen Kontrolle auf einen fünfjährigen Turnus angehoben werden soll. Des Weiteren soll die Anwendung der CSDDD um ein Jahr nach hinten verschoben werden, während die EU-Kommission Leitlinien bereits im Sommer 2026 veröffentlichen möchte. So haben Unternehmen mehr Zeit gewonnen, um sich rechtzeitig auf die Umsetzung vorzubereiten. Ebenfalls hervorzuheben ist, dass der sog. "Trickle-Down-Effect" durch die Beschränkung von Informationen auf einen einheitlichen Berichtsstandard bei KMU verringert werden soll.
"Wir brauchen Regulierung mit Maß und Ziel. Nur durch eine gute Gesetzgebung und zukunftsorientierte Politik können wir sicherstellen, dass Europa auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt", so Migende und betont: "Vergessen werden darf nie: Das beste Bürokratieabbauprogramm ist nichts wert, wenn an anderer Stelle neue Bürokratie und neue Berichtspflichten aufgebaut werden.
Über den DRV
Der DRV ist der politische Spitzenverband aller Genossenschaften und genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 1.656 Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung pflanzlicher und tierischer Produkte mit 114.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 6.000 Menschen in Ausbildung einen Umsatz von 82,6 Milliarden Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.
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