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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu NRW-Zentralabitur

Köln (ots)

Es ist der Wurm drin
WILFRIED GOEBELS, Düsseldorf,zum Ärger ums Abitur
Die Klagen über zu schwere
oder falsch gestellte Aufga
ben im Zentralabitur reißen
nicht ab. Gleichzeitig wächst
die Kritik am Krisenmanage
ment des Schulministeriums.
Offenbar ist der Wurm drin im
Abi 2008.
Es geht um Schicksale. Längst
droht eine Welle von Wider
sprüchen und Klagen von Abi
turienten, die im Kampf um ei
nen Studienplatz nach dem
Pannen-Abi um ihren Noten
schnitt fürchten. Wenn sich be
stätigen sollte, dass ganze Leis
tungskurse in Mathematik in
die Nachprüfung müssen,
muss Ministerin Sommer han
deln. Und zwar schnell. Die Mi
nisterin muss sich den Vorwurf
gefallen lassen, dass sie nicht
unschuldig ist am Chaos beim
Zentralabitur.
NRW hat das Zentralabitur ein
geführt, um Leistungen besser
vergleichen zu können. Ein
richtiger Ansatz. Die Umset
zung aber weist erhebliche
Mängel auf: Wenn Schülern im
Mathe-Leistungskurs Aufgaben
gestellt werden, die selbst Pro
fessoren für unlösbar halten,
wirft das Fragen nach der Kom
petenz im Ministerium auf.
Künftige Schüler-Generationen
dürften nach dem Debakel
künftig zusätzlich abgeschreckt
werden, schwere Fächer wie
Mathe und Physik als Leis
tungskurse zu wählen. Kein gu
tes Signal: Schon heute fehlen
Tausende Ingenieure in NRW.
Abiturienten, die nachweisen
können, dass der Stoff einer
Klausur nicht im Unterricht be
handelt wurde, haben die
Chance, die Arbeit nachzuschreiben. Das aber galt schon
immer - und ist für Schüler
schwer nachweisbar. Zudem
trifft das Angebot nicht den
Kern des Problems: Einzelne
Aufgaben waren so umfang
reich und zeitaufwändig, dass
viele Abiturienten sie nicht in
der vorgegebenen Frist lösen
konnten. Für diese Schüler hat
Sommer keine Antwort parat.
Das erste NRW-Zentralabi
2007 galt als leicht, dieses
Jahr halten auch viele Lehrer
die Anforderungen in einzelnen
Fächern für deutlich zu schwer.
Abiturienten eignen sich aber
nicht für Feldversuche von Bü
rokraten. Die Ministerin ist ver
antwortlich, dass es ohne Pan
nen und gerecht zugeht. 2008
war dies offenbar nicht der Fall.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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