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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Glos

Köln (ots)

Marktwirtschaft
JOST SPRINGENSGUTH zum Bundeskabinett
Nach den Gesetzen der
Marktwirtschaft weichen
die Schwächeren. Es ist derzeit
verführerisch, diesen Mecha
nismus auf die Politik zu über
tragen - allemal in dem Res
sort, das gerade im Mittelpunkt
steht. Michael Glos ist nicht ge
rade der Typ eines schwachen
Politikers. Er ist gleichwohl seit
dem ersten Tag an der Spitze
des Wirtschaftsressorts eine
Fehlbesetzung. Diese Auffas
sung muss er selbst teilen,
sonst hätte er sich an dem ei
nen oder anderen Punkt seiner
Amtszeit anders verhalten.
Wenn Glos sich schon in sei
nem Schreiben an den "lieben
Horst" auf seine Lebenspla
nung bezieht, so kann sie
schon mit seiner Berufung
nach Stoibers Rückzug nicht
aufgegangen sein. Glos bleibt
unserer Erinnerung als gewief
ter Taktiker erhalten, wozu
letztlich beiträgt, wie er Stärke
im Abgang zeigt. Der Macht
politiker Seehofer sah nicht gut
aus, die Kanzlerin gleich mit.
Der CSU-Chef hat über das Wo
chenende Luft geholt und seine
Münchner Verjüngungskur nun
auch auf Berlin übertragen.
Das Nachwuchstalent Gutten
berg hat sich noch nicht einmal
richtig in seine neue Rolle als
Generalsekretär der CSU einge
funden, schon ist er mitten in
der Wirtschaftskrise der Wirt
schaftsminister der Union. Man
sollte ihn nicht unterschätzen,
gleichwohl hat er kaum Zeit die
Zügel dort fest in die Hand zu
nehmen, wo sie Glos relativ lo
cker und lustlos geführt hat.
Die Bundeskanzlerin hat in die
sen Prozess kaum gestaltend
eingreifen können. Sie hat nun
einen engen Seehofer-Mann in
unmittelbarer Nähe, während
der CSU-Vorsitzende ihr ohne
hin schon das Geschäft nicht
gerade leicht macht.
Der CDU fällt in dieser Phase
nur die Beobachterrolle zu.
Sie kämpft gerade intern mit
sich, wenn es um das Thema
Wirtschaft geht. Merkel lässt
die wirtschaftspolitischen Iden
titätsfiguren der CDU wegbre
chen. Das war einst das politi
sche Kerngeschäft der Partei,
die nun allerdings anderswo
mit der Sozialöffnung, wie Rütt
gers sie vertritt, nach außen
punktet. Auf diesem Gebiet
läuft intern in Berlin zur Zeit al
lerdings wenig rund.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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