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Tarifstreit im öffentlichen Dienst dbb tarifunion empört über TdL-Angebot an Marburger Bund Stöhr: "Angriff auf den sozialen Frieden"
Berlin (ots)
BERLIN. Mit Empörung hat die dbb tarifunion auf ein bekannt gewordenes Angebot der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) an den Marburger Bund reagiert, das im Einzelfall Einkommenssteigerungen von mehr als 30 Prozent für die Ärzte an Universitätskliniken vorsieht: "Das ist ein Angriff auf den sozialen Frieden", kommentierte Frank Stöhr, 1. Vorsitzender und Verhandlungsführer der dbb tarifunion, den Vorgang: "Für die übrigen Klinikbeschäftigten und den öffentlichen Dienst insgesamt ist TdL-Chef Möllring jeder Cent zuviel, aber gegenüber dem Marburger Bund zieht er plötzlich die Spendierhosen an. Eine solche Spaltung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst ist einmalig in der Tarifgeschichte der Bundesrepublik!"
Stöhr warf den Arbeitgebern der Länder vor, eine Umverteilung von unten nach oben betreiben zu wollen. "Möllring sät bewusst Zwietracht unter den Beschäftigten. Explizit weist die TdL in dem uns vorliegenden Rundschreiben an den Marburger Bund darauf hin, dass sie sich nur deshalb daran gehindert sieht, den Ärzten noch mehr Wohltaten zukommen zu lassen, weil 'jede weitere Verbesserung zudem Forderungen auch der übrigen Beschäftigten der Universitätskliniken heraufbeschwören würde'. Wer so denkt, hat sich vom Ideal eines in ganzer Breite motivierten und leistungsfähigen öffentlichen Dienstes verabschiedet." Stöhr zeigte sich überzeugt, dass das "unmoralische Angebot" der TdL für neue Streikmotivation in den Reihen der Beschäftigten sorgen wird. "Nie war deutlicher: Es geht den Arbeitgebern nicht um 18 Minuten und auch nicht darum, die Haushalte nachhaltig zu entlasten, sondern einzig und allein darum, zukünftig mit den Beschäftigten umzuspringen, wie es gerade gefällt. Da machen wir nicht mit. Wir fordern die TdL auf, endlich konkrete und ergebnisorientierte Verhandlungen aufzunehmen. Bis dahin gilt: Wir streiken weiter!"
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