Deutscher Städtetag: Aufbruch in die Klimaneutralität ist vielleicht die größte Aufgabe für 2022
Helmut Dedy mahnt erste konkrete Umsetzungsvorhaben auf dem Weg zur Klimaneutralität an
Berlin (ots)
Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, mahnt im Interview mit der "Heilbronner Stimme": "Der Aufbruch in die Klimaneutralität ist vielleicht die größte Aufgabe für 2022. Denn Klimaneutralität sichert die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Für die Ampel-Regierung ist es der Lackmustest, ob es ihr gelingt, rasch den Einstieg in den Wandel zu schaffen. Wie stellt man sich beispielsweise den Ausbau der Erneuerbaren Energien vor? Das betrifft auch das Verhältnis zwischen Klimaschutz und Artenschutz. Dem Versprechen, schon im ersten Jahr die ersten großen Schritte zu machen, müssen nun auch konkrete Umsetzungsvorhaben folgen."
Es gelte, bei Bus und Bahn besser zu werden. Dedy: "Vor allem beim Verkehr zwischen Stadt und Umland haben wir Nachholbedarf. Es muss Freude machen, mit einer modernen Bahn unterwegs zu sein. Aber auch das ist eine Frage der Finanzierung. Wir haben zwar Investitionsmittel des Bundes, aber wir wünschen uns auch Unterstützung bei den Betriebskosten. Der Verkehr ist neben dem Gebäudebereich ein großer CO2-Emittent. Deshalb müsste die neue Bundesregierung ein Interesse daran haben, uns dabei zu helfen, unsere Systeme zu ertüchtigen. Ansonsten wird sie ihre Klimaziele nicht erreichen."
Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages betonte weiter: "Städte sind keine Parkplätze, dafür sind sie zu schade. Die Debatte, jeden Verbrenner durch ein E-Auto zu ersetzen, bringt uns in den Städten nicht weiter. Und beim Blick auf die Parkraumbewirtschaftung stellt sich die Frage: Sind 30 Euro im Jahr für einen Dauerparkplatz noch ein angemessener Preis? Wir müssen weg von Auto-dominierten Städten. Zu Fuß und mit dem Fahrrad unterwegs zu sein ist auch Ausdruck von Lebensqualität."
Das komplette Interview: https://www.stimme.de/themen/wochenthemen/sowird2022/die-nach-der-flutkatastrophe-gezeigte-solidaritaet-macht-mut-fuer-2022;art144415,4574399
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