50.000 Menschen fordern adidas auf, indonesischen Arbeitern 1,8 Mio. US-Dollar Entschädigung zu zahlen
Aktionstag: adidas-flagship store, Münzstraße 13, Berlin-Mitte, Montag, 3.9.2012, 13 Uhr
Berlin (ots)
Zwei Jahre nach Schließung des adidas-Zulieferers, warten ArbeiterInnen immer noch auf ihnen gesetzliche zustehende Abfindungen. Der offizielle Partner der Paralympischen Spiele 2012 ist Ziel einer Kampagne in Deutschland, Großbritannien und den USA.
Aktivisten übergeben am 3. September eine Protestschreiben mit fast 50.000 Unterschriften. Darin wird adidas aufgefordert, die Abfindung von 1,8 Millionen US-Dollar an die 2.800 Arbeiter des illegal geschlossenen Zulieferers PT Kizone in Indonesien zu zahlen. Die Petition wird in der US-Zentrale von adidas, sowie flagship stores in Großbritannien und Deutschland ausgehändigt.
Genau zwei Jahre nachdem das erste Mal Unregelmäßigkeiten bei dem Zulieferbetrieb durch das Worker Rights Consortium aus den USA festgestellt wurden, weigert sich adidas weiterhin die Verantwortung zu übernehmen.
Die ArbeiterInnen haben zum Teil für 0,60 US-Dollar adidas-Produkte hergestellt. Ihnen wurden gesetzlich zustehende Abfindungszahlungen in Höhe von insgesamt 3,3 Mio. US-Dollar vorenthalten, nachdem die Fabrik im April 2011 geschlossen wurde.
Während andere Käufer einen Teil der Abfindungen gezahlt haben, ist adidas der einzige große Käufer, der sich weigerte auch nur einen Cent beizutragen. Das hat dazu geführt, dass die ehemaligen ArbeiterInnen ihre Kinder von der Schule nehmen mussten, sich kaum zwei Mahlzeiten pro Tag leisten können und zunehmend höhere Schulden aufnehmen.
Dem Unternehmen scheint dieses Schicksal und seine Verpflichtungen egal. Als Sponsor der Paralympischen Spiele und Olympischen Spielen mit werbewirksamen 122 Mio. US-Dollar ist gutes Image sicher. Der Unmut und der öffentliche Druck auf adidas wächst, so hat die Kampagne der US-StudentInnen der Universität von Wisconsin dazu geführt, dass die Universität adidas wegen seiner Zahlungsweigerung verklagt hat. Denn dieses Verhalten verstößt gegen den Kodex der Universität. Damit hat erstmals eine US-Uni einen großen Markenproduzenten wegen Arbeitsrechtsverstößen in seiner Lieferkette angeklagt.
Als Antwort auf den internationalen Druck hat adidas vor Kurzem den ArbeiterInnen "humanitäre Hilfen" in Form von Lebensmittelgutscheinen in Höhe von 35 US-Dollar angeboten. Ein Hohn, denn das ist ein Betrag weit unterhalb der ihnen zustehenden Abfindungen. Die ArbeiterInnen haben diese Gutscheine abgelehnt, denn "dass ist eine Beleidigung ihnen und ihren Familien gegenüber".
Der Koordinator für Eilaktionen der Clean Clothes Campaign in Deutschland, Lars Stubbe: "Im Namen des Profits verweigert adidas indonesischen Arbeitern die ihnen zustehenden Ansprüche." Seit Jahren weist die Kampagne für Saubere Kleidung adidas auf ähnliche Missachtung des eigenen Verhaltenskodex hin. "Während das Sponsoring als gewinnbringend angesehen werden, wird die Zahlung aufgelaufener Ansprüche von ArbeiterInnen von adidas als unwichtig betrachtet. Tausende Unterstützer auf beiden Seiten des Atlantiks sagen: Genug! adidas muss den ArbeiterInnen von PT Kizone die ihnen gesetzlich zustehenden Abfindungszahlungen jetzt zahlen!"
Pressekontakt:
Deutschland: Lars Stubbe, Koordinator Eilaktionen der Kampagne für
Saubere Kleidung INKOTA-netzwerk, Mobil 0176 63 01 04 28, Tel.:+49
(0)30-42 08 202-52, Mail: stubbe@inkota.de
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