Amnesty International protestiert vor türkischer Botschaft in Berlin für eine freie Presse
Berlin (ots)
Die Inhaftierung des türkischen Journalisten Ahmet Altan, früherer Chefredakteur der inzwischen geschlossenen Zeitung "Taraf", jährt sich heute zum zweiten Mal. Die türkischen Behörden werfen dem 68-Jährigen vor, er habe während einer TV-Diskussion am Vorabend des Putschversuchs im Juli 2016 "unterschwellige Botschaften" an die Putschisten ausgesandt. Im Februar 2018 verurteilte ein türkisches Gericht Ahmet Altan, seinen Bruder Mehmet und die Journalistin Nazli Ilicak zu lebenslangen Haftstrafen wegen "versuchten Umsturzes der verfassungsgemäßen Ordnung". Das Urteil ist eindeutig politisch motiviert.
Die Schicksale von Ahmet Altan, seinem Bruder Mehmet Altan und Nazli Ilicak sind keine Einzelfälle. Die freie Presse in der Türkei steht unter enormem Druck. Mehr als 170 Medienhäuser wurden in den vergangenen zwei Jahren geschlossen. In der Türkei sitzen weltweit die meisten Journalisten im Gefängnis: Mehr als 150 Medienschaffende befinden sich hinter Gittern, nur weil sie ihre Arbeit gemacht haben. Amnesty fordert ihre sofortige Freilassung. Mehr als 24.000 Menschen unterstützen mit einer Petition diese Forderung.
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