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Bayerisches Fernsehen
Freitag, 18. März 2005, 23.30 Uhr
Unter 4 Augen
Richard Rogler erzählt im Gespräch mit Heike Götz über seine Jugend, seinen Werdegang und seine schwere Krankheit

München (ots)

"Einen neuen Wintermantel gab's nur alle fünf
Jahre"
Seine Vorfahren brachten die Kartoffel nach Deutschland, er selbst
mag Kartoffeln am liebsten in Form von Klößen und er ist der erste
Honorarprofessor, der das Fach "Kabarett" in Deutschland lehrt. Keine
Frage, Richard Rogler ist etwas Besonderes. Weit entfernt von einer
Künstlerkarriere wollte er Lehrer werden, sattelte um auf
Kindertheater, um sich schließlich dem Kabarett zuzuwenden.
Bereitwillig verrät er, warum sein Lampenfieber nach 30 Jahren auf
der Bühne immer schlimmer wird, und warum er kein Fan vom
Frauenkabarett ist. Und er erzählt von seiner lebensbedrohlichen
Erkrankung und den harten Monaten, in denen er mit den Folgen zu
kämpfen hatte. Mit Richard Rogler spricht Heike Götz in "Unter 4
Augen" am Freitag, 18. März, 23.30 Uhr, im Bayerischen Fernsehen.
1949 im fränkischen Selb geboren, verließ Richard Rogler in den
70er- Jahren seine Heimat, um sich in Köln niederzulassen. Seine
Kindheit schildert er in echter Rogler-Manier: Er war spindeldürr,
ernährte sich hauptsächlich von Schokolade und Bonbons, gespielt
wurde an Bächen und im Wald, die Schule habe genervt, und einen neuen
Wintermantel gab's nur alle fünf Jahre. In Würzburg studierte Rogler
Sport, Italienisch und Französisch, um Gymnasiallehrer zu werden.
Doch das Studium gab er bald auf, begeisterte sich stattdessen fürs
Kindertheater und gehörte von 1974 bis 1978 zum Kinder- und
Jugendtheater "Ömmes & Oimel" in Köln. Doch "immer nur vor Kindern zu
spielen, ist mir irgendwann auf den Keks gegangen". Das politische
Theater reizte ihn mehr, und so gründete er 1978 das Kabarett-Duo
"Der wahre Anton", mit dem er bis 1982 auftrat. Danach war Schluss
mit lustig, und Richard Rogler nahm ein Engagement am Schauspielhaus
Köln an, wo er bis 1986 blieb - bis es ihm wieder einmal langweilig
wurde. Rogler startete schließlich seine eigentliche (Solo-)Karriere
als politischer Kabarettist. 1988 wurden erstmals seine berühmten
"Mitternachtsspitzen" ausgestrahlt, weitere Fernsehshows folgten.
Seitdem ist er auch ständiger Gast in anderen Kabarettsendungen.
In den 80er-Jahren gab es aber auch eine düstere Zeit für Richard
Rogler, denn er bekam eine schwere Gehirnhautentzündung. "Ich stand
schon mit einem Bein im Sarg". Rogler hatte dann nicht nur mit den
gesundheitlichen Folgen, wie Lähmungen zu kämpfen, sondern auch mit
den finanziellen: "Von heute auf morgen landete ich beim Sozialamt,
eine Künstlersozialkasse gab es damals noch nicht." Mit Unterstützung
seiner Frau und Auftritten am Schauspielhaus hat er sich über diese
Zeit gerettet. Heute boomt es wieder, er ist "ausgebucht" und gibt
seine Kabarett-Erfahrungen seit fünf Jahren an einen ausgewählten
Kreis von Schauspielschülern weiter. Er lehrt sie, wie man den
direkten Draht zum Publikum herstellt, wie man Pointen schreibt,
berichtet aber auch von den Schattenseiten dieses Berufs. Wahres
Kabarett ist und bleibt politisch, lautet seine Maxime, deshalb ist
er auch kein Anhänger des typischen Frauenkabaretts: Sie hätten ganz
andere Themen und sind in seinen Augen viel zu unpolitisch. Wie er
selbst das Leben sieht, sagt Rogler mit den Worten des Philosophen
Hegel: "Alles Seiende hat sein Sein am Nichtsein seines Gegensatzes."
Roglers Übersetzung: "Wo nix ist, ist nix oder: wo nix ist, ist auch
nichts anderes."
Karfreitag, 25. März 2005 entfällt "Unter vier Augen"!!!
Freitag, 1. April 2005 zu Gast in "Unter 4 Augen":
Der Kabarettist Frank Markus Barwasser im
Gespräch mit Werner Schmidtbauer,
23.30 Uhr, im Bayerischen Fernsehen
Pressekontakt:
Bayerischer Rundfunk, Anna Martin, Telefon: 089/5900-4898, Fax:
089/5900-3366,
E-Mail:  anna.martin@brnet.de
und
Medienbüro Wolf, Telefon: 089/3009038, Fax: 089/3009001, E-Mail: 
sw@iworld.de
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