"Report Mainz": Strafanzeigen gegen Kontrolleure der Legehennenbetriebe
Mainz (ots)
Tierschützer haben auch Kontrolleure der Geflügelbranche angezeigt. Das berichtet das ARD-Politikmagazin "Report Mainz" in seiner heutigen Ausgabe (5.3., 21.45 Uhr, Das Erste). Die Strafanzeigen der Tierschutzorganisation Peta richten sich gegen Inspektoren von KAT. KAT steht für "Kontrollierte alternative Tierhaltungsformen" und gehört nach Auskunft des Bundesverbands des Deutschen Lebensmittelhandels zu den "wichtigsten Kontrollinstanzen" der Legehennenhaltung.
Die Staatsanwaltschaft Oldenburg prüft aufgrund einer Anzeige der Tierschutzorganisation Peta vom Dezember 2012, ob sie ein Ermittlungsverfahren gegen das Prüfinstitut IMO GmbH mit Sitz in Konstanz einleitet. IMO führte in diesem und in vielen anderen Fällen die Kontrollen für KAT durch. In dem Fall, der bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige kam, geht es um den Verdacht mangelhafter Kontrollen von Hühnerställen. Wegen Kontrollen für KAT prüft auch die Staatsanwaltschaft Wuppertal, ob sie ein Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche des Prüfinstituts IMO einleitet. Anlass für diese Anzeige waren Missstände in einem Legehennenbetrieb - wie zum Beispiel die Überbelegung von Ställen - die Peta 2009 dokumentierte. Diese Ermittlungen beziehen sich auf den Legehennenbetrieb Hennenberg in Velbert (Nordrhein-Westfalen).
IMO kontrollierte 2012 nach eigenen Angaben 2.807 Unternehmen in Deutschland, viele davon im Rahmen der Zertifizierung nach "Kontrollierter alternativer Tierhaltung" (KAT). Bei der IMO GmbH sind derzeit etwa 50 Mitarbeiter beschäftigt. IMO-Geschäftsführer Peter Schaumberger sagte im "Report Mainz"-Interview: "Unsere Kontrollen funktionieren im Bio-Bereich sehr gut. Häufig wird eine zusätzliche Kontrolle auch für KAT mit durchgeführt. Von daher kann man sagen, dass diese Qualität der Bio-Kontrollen auch für KAT zutrifft." Edmund Haferbeck von der Tierschutzorganisation PETA kritisierte IMO dagegen scharf: "Die Kontrollen sind so oberflächlich gewesen, dass mittlerweile ein ganz klarer Straftatbestand besteht. Man kann nicht etwas bestätigen, wenn es wirklich krasseste Missstände gibt." Nach Angaben von KAT ermittelt die Staatsanwaltschaft derzeit gegen 21 KAT-Mitgliedsbetriebe.
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