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GdL-Chef Manfred Schell im "ZDF-Mittagsmagazin":
"Wir wollen nicht streiken - Mehdorn verpflichtet uns"

Mainz (ots)

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Lokführer (GdL)
hat die neu angekündigten Bahn-Streiks verteidigt. "Wir wollen nicht 
streiken, sondern Herr Mehdorn verpflichtet uns zum Streik, weil er 
sich absolut stur stellt und in keinerlei Verhandlungen mit uns 
eintritt", sagte Schell im "ZDF-Mittagsmagazin" am Dienstag, 9. 
Oktober 2007. Es werde immer so getan, als ob die Lokführer den Weg 
in den Streik suchten. Das sei jedoch völlig falsch. "Was wir wollen,
ist ein vernünftiges Ergebnis in den Tarifverhandlungen. Jeder Mensch
draußen, auch die Fahrgäste, bescheinigen uns, dass 1970 Euro brutto 
nicht das ist, was eines Zugführers angemessen ist. Alle haben 
Verständnis, nur nicht Herr Mehdorn", sagte Schell.
Das von der Bahn vorgelegte Angebot ist für Schell "kein Angebot 
für zehn Prozent mehr, sondern ein Angebot an die Kolleginnen und 
Kollegen, im Monat acht Stunden mehr zu arbeiten und diese acht 
Stunden vergütet zu bekommen". Das habe nichts mit Tarifverhandlungen
zu tun.
Für Schell hat die GdL im Gegensatz zur Bahn ihren Beitrag zu den 
Tarifverhandlungen bereits geleistet. So sei sie etwa Vorschlägen der
Moderatoren gefolgt und habe auch die Friedenspflicht eingehalten. 
Vom Bahnvorstand sei dagegen noch gar nichts gekommen. Schell 
forderte daher eine richtige Gewichtung. Der Bahnvorstand habe sich 
nicht bewegt. "Wir haben Bewegung gezeigt, es hat uns bis zur Stunde 
nichts gebracht." Nach Meinung der GdL habe der Bahnvorstand zum 
Halali auf die GdL geblasen und wolle sie vernichten.
Natürlich könne man den Ast nicht absägen, auf dem man sitze. 
"Wenn die Bahn sagt, sie habe alles getan, dann kann sie das für sich
sicherlich in Anspruch nehmen. Aber wenn der Bahnvorstand sich 61 
Prozent genehmigen kann, wir mit weit unter 31 Prozent zufrieden 
wären, aber er nicht mal mit uns darüber verhandelt, dann weiß ich 
nicht, was die GdL noch tun soll. Wir warten auf ein 
verhandlungsfähiges Angebot." Man werde sich auf ein Ergebnis 
verständigen, mit dem die Bahn leben könne und das den Kollegen 
angemessen sei. "Mehr wollen wir gar nicht."
Mainz, 9. Oktober 2007
ZDF Pressestelle

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