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ZDF-Politbarometer Oktober II 2007
SPD legt zu - Union und Linke verlieren
Weiterhin nur jeder zweite SPD-Anhänger für Beck als Kanzlerkandidaten

Mainz (ots)

Die Diskussionen in der SPD über die Veränderungen
beim Arbeitslosengeld beeinflussen die politische Stimmung dieser 
Woche: Die CDU/CSU kommt aktuell nur noch auf 40 Prozent (minus 3), 
die SPD verbessert sich auf 34 Prozent (plus 2), die FDP bleibt bei 6
Prozent (unverändert), die Linke kommt auf 8 Prozent (minus 1) und 
die Grünen auf 8 Prozent (unverändert).
Wenn schon am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 
längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien sowie 
koalitionstaktische Überlegungen eine etwas größere Rolle spielen. 
Dies berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Die CDU/CSU käme 
danach auf 40 Prozent (minus 1). Die SPD erreichte 31 Prozent (plus 
1), die FDP erhielte 7 Prozent (unverändert), die Linke 9 Prozent 
(minus 1), die Grünen kämen auf 8 Prozent (unverändert) und die 
sonstigen Parteien zusammen auf 5 Prozent (plus 1).
Trotz aktuell verbesserter Stimmungswerte für die SPD fallen die 
Ergebnisse bei der Frage nach der Kanzlerkandidatur von Kurt Beck 
kaum verändert aus. Nach wie vor sind nur 50 Prozent aller 
SPD-Anhänger dafür (Juli 2007: 51 Prozent), dass Kurt Beck 
Kanzlerkandidat der SPD wird und 42 Prozent sind dagegen (weiß nicht:
8 Prozent). Allerdings wissen die meisten, die Beck ablehnen, nicht, 
wer sonst Spitzenkandidat für die SPD werden sollte. Hier nennen 
insgesamt 7 Prozent der SPD-Anhänger Frank-Walter Steinmeier, 6 
Prozent Franz Müntefering und 2 Prozent Peer Steinbrück, die meisten 
(25 Prozent) können jedoch keinen anderen Kandidaten nennen.
In der Sache findet Becks Vorschlag, das Arbeitslosengeld I für 
ältere Arbeitslose länger zu zahlen, weiter einen großen Rückhalt in 
der Bevölkerung fast unabhängig von deren Parteipräferenzen: 
Insgesamt 80 Prozent sprechen sich grundsätzlich für diesen Vorschlag
aus, 16 Prozent lehnen ihn ab (weiß nicht: 4 Prozent). Allerdings 
wollen 75 Prozent, dass die verlängerte Zahlung des 
Arbeitslosengeldes I von der Dauer der Einzahlungen abhängen soll und
nur 18 Prozent wollen das vom Alter der Arbeitslosen abhängig machen 
(weiß nicht: 8 Prozent).
Nach der Niederlage im Streit um die Verlängerung des 
Arbeitslosgeldes halten 25 Prozent aller Befragten Franz Müntefering 
politisch dauerhaft für beschädigt, 65 Prozent sehen dies aber nicht 
so (weiß nicht: 10 Prozent). Unter den SPD-Anhängern sehen nur 19 
Prozent eine dauerhafte Beschädigung von Müntefering und 76 Prozent 
halten die nicht für gegeben (weiß nicht: 5 Prozent)
Die meisten der zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker in 
Deutschland werden jetzt etwas positiver bewertet als vor zwei 
Wochen: Weiterhin angeführt wird die Liste der Top Ten von Angela 
Merkel. Sie erhält auf der +5/-5-Skala einen unveränderten 
Durchschnittswert von 2,1. Weiter auf Platz zwei Außenminister 
Frank-Walter Steinmeier mit 1,7 (Okt. I: 1,6), gefolgt von Peer 
Steinbrück mit 1,4 (Okt. I: 1,2). Zwei Plätze nach vorne gerückt ist 
Franz Müntefering mit 0,9 (Okt. I: 0,7), ganz knapp vor Kurt Beck 
ebenfalls mit 0,9 (Okt. I: 0,7). Zwei Plätze zurückgefallen ist 
Ursula von der Leyen mit 0,8 (Okt. I: 1,0). Platz sieben für Wolfgang
Schäuble mit  0,3 (Okt. I: 0,2) vor Guido Westerwelle mit 0,1 (Okt. 
I: 0,0) und Edmund Stoiber mit unveränderten minus 0,5. Ganz am 
Schluss folgt Oskar Lafontaine mit minus 1,2 (Okt. I: minus 1,3).
Die aktuell anstehende Erhöhung der Strompreise wird von 96 
Prozent der Befragten als ungerechtfertigt abgelehnt, für 
gerechtfertigt halten sie lediglich 3 Prozent. Vor diesem Hintergrund
findet die Forderung, die Strompreise staatlich zu kontrollieren, mit
62 Prozent eine deutliche Unterstützung. Lediglich 33 Prozent sind 
der Meinung, dass die Strompreise ausschließlich dem freien 
Wettbewerb unterliegen sollten (weiß nicht: 5 Prozent).
Beim EU-Gipfel in Lissabon haben sich die EU-Staaten auf einen 
Reformvertrag verständigt. Ganz unabhängig davon geht 41 Prozent 
aller Befragten das europäische Einigungstempo zu schnell, 43 Prozent
finden es gerade richtig und 12 Prozent sagen, es ist zu langsam 
(weiß nicht: 5 Prozent).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der 
Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews 
wurden in der Zeit vom 16. bis 18. Oktober 2007 bei 1.260 zufällig 
ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch realisiert. Die Befragung 
ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz 
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7 
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte. Das nächste 
Politbarometer gibt es am Freitag, den 9. November, nach dem 
heute-journal.
Fotos sind erhältlich über den ZDF-Bilderdienst, Telefon: 06131 - 
706100, und über http://bilderdienst.zdf.de/presse/politbarometer
Mainz, 19. Oktober 2007
ZDF Pressestelle

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