"Brauner Terror - Blinder Staat"/ "Frontal 21"-Dok über die Verbrechen des Nazi-Trios Zschäpe, Böhnhardt, Mundlos und das Versagen der Ermittlungsbehörden
Mainz (ots)
14 Jahre lang lebten die Neonazis Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos im Untergrund, verübten Morde, Bombenanschläge und Raubüberfälle, ohne dass die Ermittler ihnen auf die Spur kamen. In der "Frontal 21"-Dokumentation "Brauner Terror - Blinder Staat", die am Dienstag, 26. Juni 2012, 21.00 Uhr, im ZDF zu sehen ist, zeichnet ZDF-Autor Ulrich Stoll das Leben und die Taten der Terroristen nach und belegt das Versagen von Verfassungsschutz und Polizei. Angehörige der Täter und der Opfer, Zeugen der Taten sowie verantwortliche Ermittler nehmen Stellung zu einer in der Geschichte der Bundesrepublik einmaligen Verbrechensserie. Mit Hilfe von Zeitzeugen zeichnet der Film den Werdegang des Trios von den frühen 90er Jahren bis zum Ende der Terrorzelle im November 2011 nach und dokumentiert das Scheitern der Ermittlungsbehörden, deren Fahndung über ein Jahrzehnt erfolglos blieb.
War es die Eitelkeit einzelner Ermittler, die verhinderte, dass das Trio gefasst werden konnte? Zeugen der rassistischen Morde berichten in der Dokumentation, dass ihre Aussagen über die beobachteten Täter bewusst ignoriert wurden. Die Spur zu den Neonazis ging immer wieder verloren, weil die Fahnder irrtümlich ausländische Verbrecherkartelle hinter den Morden an acht Türken, einem Griechen und einer Polizistin vermuteten. Wären die Ermittler der richtigen Spur zum Nazi-Trio gefolgt, hätten sie den Fall an übergeordnete Behörden abgeben müssen. Das aber, so belegen Dokumente, sollte verhindert werden.
Der frühere Thüringer Verfassungsschutzchef Helmut Roewer gesteht im Film Fehler des Geheimdienstes bei der Observation des Neonazi-Trios ein. Auch die Eltern von Uwe Böhnhardt berichten im ZDF-Interview von offensichtlichen Ermittlungspannen, obwohl die Telefone der Familie abgehört und der Bekanntenkreis des Trios jahrelang überwacht wurden.
Hinweis an Redaktionen: Die ZDF-Dokumentation steht für Journalisten zur Ansicht unter folgendem Link bereit:
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