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ZDF-Pressemitteilung
Politbarometer November II 2003 Auch nach dem Parteitag: SPD bleibt im Tief Deutsche für Ausgabenkürzungen statt neuer Schulden

Politbarometer November II 2003
Auch nach dem Parteitag: SPD bleibt im Tief
Deutsche für Ausgabenkürzungen statt neuer Schulden
Auch nach dem Bochumer SPD-Parteitag bleibt die SPD im Tief: In der
politischen Stimmung konnte sie sich nur leicht von 25 Prozent auf
26 Prozent verbessern und ist damit weiterhin nur gut halb so stark
wie die CDU/CSU mit 51 Prozent (-1).
Die Grünen verlieren leicht und kommen auf 10 Prozent (-1), die FDP
bleibt ebenso unverändert bei 5 Prozent wie die PDS bei 4 Prozent.
Wenn jedoch am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre, kämen
auch längerfristige Überzeugungen und Bindungen an die Parteien
sowie taktische Überlegungen der Wähler stärker zur Geltung. Dies
berücksichtigt die Politbarometer-Projektion: Im Vergleich zu vor
zwei Wochen ergäbe sich dabei keine Änderung: Die SPD erhielte 29
Prozent, die CDU/CSU käme auf 48 Prozent, die Grünen auf 10 Prozent,
die FDP auf 5 Prozent, die PDS auf 4 Prozent ebenso wie die
sonstigen Parteien zusammen. Für den Fall, dass die PDS nicht über
mindestens drei Direktmandate einziehen könnte, hätte die CDU/CSU im
Bundestag weiter eine deutliche absolute Mehrheit.
Der SPD-Parteitag hat in der Wahrnehmung der Befragten keine
positiven Impulse für die SPD und Schröder gebracht: So sind
lediglich 11 Prozent der Meinung, dass Gerhard Schröder aus dem
Parteitag gestärkt hervorgegangen ist, 23 Prozent aber meinen, dass
er dadurch geschwächt wurde, und für 50 Prozent hat sich durch den
Bochumer Parteitag nichts Wesentliches geändert (weiß nicht: 15
Prozent).
Auch für die CDU-Vorsitzende Angela Merkel sieht die Lage
unmittelbar vor dem CDU-Parteitag nicht so positiv aus: Lediglich 37
Prozent aller Befragten sind der Meinung, dass die CDU voll hinter
ihrer Vorsitzenden steht (steht nicht hinter ihr: 56 Prozent). Auch
auf die Frage, wer mehr Einfluss auf die Politik der CDU/CSU hat,
nennen 57 Prozent Edmund Stoiber und nur 32 Prozent Angela Merkel
(beide gleich: 7 Prozent). Insgesamt sind 44 Prozent der Meinung,
dass die CDU und die CSU in wichtigen politischen Fragen eher
zerstritten sind, und 47 Prozent meinen, dass die beiden
Schwesterparteien eher einig sind. Allerdings bewerten 64 Prozent
der Unionsanhänger das Verhalten eher als einig und nur 32 Prozent
als eher zerstritten. Auch wenn eine relative Mehrheit der Deutschen
(48 Prozent) den Ausschluss von Martin Hohmann aus der CDU/CSU-
Bundestagsfraktion wegen dessen umstrittener Rede für richtig hält
(nicht richtig 38 Prozent; weiß nicht 15 Prozent), sind die Anhänger
der CDU/CSU mehrheitlich anderer Meinung: Nur 40 Prozent halten den
Ausschluss für richtig; 46 Prozent für nicht richtig (weiß nicht: 14
Prozent).
Sehr deutlich fällt das grundsätzliche Urteil darüber aus, wie die
Löcher im Bundeshaushalt zu stopfen sind: Hier plädieren 76 Prozent
für Ausgabenkürzungen, aber nur 7 Prozent für zusätzliche Schulden
und 6 Prozent für Steuererhöhungen (weiß nicht 11 Prozent). Bei der
konkreten Nachfrage, in welchen der aktuell diskutierten Bereichen
die Ausgabenkürzungen akzeptiert werden würden, nimmt der Konsens
dann allerdings ab: Mehrheitliche Unterstützung findet lediglich die
Kürzung der Steinkohlesubventionen (61 Prozent), danach folgen
Kürzungen bei den Umschulungsmaßnahmen (47 Prozent), bei der
Eigenheimzulage (44 Prozent), bei den ABM-Maßnahmen (42 Prozent),
bei der Entfernungspauschale (41 Prozent), bei der Sozialhilfe (37
Prozent)und der Arbeitslosenunterstützung (34 Prozent).
Im Streit zwischen der EU und dem Bundesfinanzminister wegen der
Einhaltung der Verschuldungsobergrenze nehmen die Deutschen eher
Partei für die EU: So sind 43 Prozent der Meinung, dass die EU
streng auf der Einhaltung dieser Grenzen bestehen soll, nur 28
Prozent plädieren für eine nicht so strenge Handhabung und 30
Prozent trauen sich dazu kein Urteil zu.
Bei den Noten für die zehn nach Meinung der Befragten wichtigsten
Politikerinnen und Politiker hat sich relativ wenig geändert: Bei
der Beurteilung auf der +5/-5-Skala schneidet Joschka Fischer
weiterhin mit 1,7 (Nov. I: 1,8) am besten ab. Danach folgt mit
deutlichem Abstand mit jeweils 0,4 Edmund Stoiber (Nov. I: 0,6) und
Angela Merkel (Nov. I: 0,3) gefolgt von Wolfgang Clement mit 0,3
(Nov. I: 0,4) und Friedrich Merz mit 0,2 (Nov. I: 0,4). Dann beginnt
bereits der Negativbereich: Gerhard Schröder mit minus 0,4 (Nov. I:
minus 0,5) vor Roland Koch mit minus 0,4 (Nov. I: minus 0,3). Danach
Guido Westerwelle mit minus 0,7 (Nov. I: minus 0,6), Ulla Schmidt
mit minus 0,8 (Nov. I: minus 0,9) und dem neuen Schlusslicht Hans
Eichel mit minus 1,0 (Nov. I: minus 0,9).
Die Umfragen zum Politbarometer wurden wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 24. bis 27. November 2003 unter 1274 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in ganz
Deutschland. Die Fehlertoleranz bei den großen Parteien beträgt 2,7
Prozentpunkte, bei den kleineren 1,4 Prozentpunkte.
Das nächste Politbarometer sendet das ZDF am Freitag, 12. Dezember
2003 nach dem "heute-journal".
ots-Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: 
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7840

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