ZDF-Programmhinweis
Sonntag, 6. November 2005, 1.15 Uhr
nachtstudio
Bis ans Ende der Welt Der Kolonialismus als Wegbereiter der Moderne?
Mainz (ots)
Sonntag, 6. November 2005, 1.15 Uhr
nachtstudio Bis ans Ende der Welt Der Kolonialismus als Wegbereiter der Moderne? mit Volker Panzer
Als Christopher Kolumbus 1492 nach Westen aufbrach um einen neuen Seeweg nach Indien zu entdecken, scheiterte er doppelt. Der entdeckte Kontinent wurde nicht nach dem Entdecker benannt, sondern nach dem ersten Kolonialisten, Amerigo Vespucci. Und die Indianer haben mit Indien so wenig zu tun, wie das Ei des Kolumbus eine praktikable Lösung ist. Bis heute schillert der Begriff des Kolonialismus voller Irrtümer und Widersprüche. Einerseits gilt die Zeit der Fremdherrschaft über die heute so genannten Länder der Dritten Welt als Zeitalter der ersten Völkermorde und globaler Ausbeute; andererseits wirkte der technische und politische Modernisierungsschub, den die Kolonialherren in die Kolonien brachten, als Auftakt für den eigenen Unabhängigkeitskampf gegen die Zentralmächte in Europa. Ohne Kolonialismus, so könnte man formulieren, wäre Indien bis heute nicht die größte Demokratie der Welt. Und ohne den bitteren Krieg und die kluge Politik Frankreichs unter de Gaulle, der Algerien schließlich die Unabhängigkeit brachte, sähe die Europäische Union ganz anders aus.
Als Auftakt einer Reihe über die deutschen Kolonien diskutiert das ZDF-nachtstudio das Thema aus globaler Sicht. Was heißt Kolonisierung überhaupt? Seit wann gibt es sie und in welchem Umfang haben Kolonien das moderne Weltbild mitbestimmt? Gibt es bis heute eine Schuld abzuarbeiten und in wie weit kann die Globalisierung des 21. Jahrhunderts mit der Kolonialisierung der Welt im 19. Jahrhundert verglichen werden?
Die Diskussion steht am Anfang der ZDF-Reihe "Deutsche Kolonien" die ab Dienstag, 8. November 2005, 20.15 Uhr, ausgestrahlt wird.
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