ZDF-Magazin "WISO": Gefährliche Legionellen-Konzentration in Berliner Schwimmbädern
Schwimmhalle Helene-Weigel-Platz geschlossen
Mainz (ots)
In sechs von dreizehn getesteten Berliner Bädern ist die Legionellen- Konzentration bedenklich. Die Schwimmhalle Helene-Weigel-Platz wurde kurzfristig geschlossen, nachdem ein Labor im Auftrag des ZDF- Wirtschaftsmagazins "WISO" eine extrem hohe Verseuchung mit Legionellen nachgewiesen hatte. Auch im Hallenbad Wilmersdorf 1 war die Kontamination so hoch, dass das Bad kurzfristig desinfiziert werden muss. In vier weiteren Bädern wurde eine mittlere Verunreinigung festgestellt.
"Eine Ursache für die hohe Legionellen-Konzentration ist die schlechte Bausubstanz der Anlagen", sagt Dr. Robert Rath vom Berliner Landesamt für Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz und technische Sicherheit. Nach mehreren An- und Umbauten sei nicht immer klar, wo Leitungen verlaufen. In so genannten Totsträngen herrschen optimale Bedingungen für Legionellen, so Rath. Die Bäder können zum Teil nicht auf 70 Grad erhitzt werden. Erst bei dieser Temperatur sterben Legionellen ab (thermische Desinfektion).
Legionellen sind Stäbchenbakterien, die sich in warmem Süßwasser zwischen 25 und 50 Grad vermehren. Sie gelangen in Wassertropfen über die Atemwege in den Körper und können die Legionärskrankheit, medizinisch Legionellose, verursachen. Die Legionellose ist eine schwere Lungenentzündung. Jährlich werden zwischen 500 und 700 Fälle an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet, rund 30 verlaufen tödlich. Da Lungenentzündungen selten als Legionellose erkannt werden, schätzt das RKI die Dunkelziffer auf 30.000 Erkrankungen pro Jahr in Deutschland.
Weitere Informationen in der "WISO"-Sendung am Montag, 22. Mai 2006, 19.25 Uhr. Es moderiert Michael Opoczynski.
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