Boxlegende Max Schmeling im ZDF
Zweiter Film der Reihe "Hitlers nützliche Idole"
Mainz (ots)
Er war Hitlers "Vorzeigeathlet": Deutschlands Boxlegende Max Schmeling. Kein anderer Sportler war in den 30er Jahren so berühmt, beliebt und geachtet wie der Weltmeister im Schwergewicht. Bis heute gilt sein unvergessener Sieg über den "Braunen Bomber" Joe Louis 1936 als einer der größten Kämpfe des Jahrhunderts. Wie die NS- Propaganda das sportliche Ereignis für das Regime vereinnahmen wollte und den Wettbewerb zu einer Art "Rassenkampf Weiß gegen Schwarz" stilisierte, zeigt der zweite Film der Reihe "Hitlers nützliche Idole" am Dienstag, 13. März 2007, 20.15 Uhr.
Die Autoren Stefan Mausbach und Christian Deick dokumentieren, wie dieser Sieg Schmeling zum Idol machte. Noch in New York sicherte er sich die Filmrechte des Fights, der Streifen wurde zum Pflichtprogramm in deutschen Kinos.
Schmeling wurde bei offiziellen Anlässen herumgereicht, die Prominenz des "Dritten Reiches" ließ sich mit ihm ablichten. Die politische Vereinnahmung konnte das Volksidol nicht verhindern. Tatsächlich bemühte er sich um Distanz zum Regime. Als die Reichssportführung ihn aufforderte, sich von seinem jüdischen Manager Joe Jacobs zu trennen, weigerte er sich entschieden. Er suchte Möglichkeiten, Verfolgte in seinem Umfeld zu beschützen.
Wie vergänglich sportlicher Ruhm ist, erfuhr Max Schmeling 1938, als er im Rückkampf von Joe Louis schon in der ersten Runde K.o. geschlagen wurde. Das Regime wandte sich ab; Schmeling meldete sich 1940 zu den Fallschirmjägern. Ein Jahr später entging er beim Angriff auf Kreta nur knapp dem Tod.
Nachdem Hitlers Reich untergegangen war, standen viele Sportler vor dem Aus. Auch Max Schmeling musste nach dem Krieg, völlig mittellos, wieder bei Null anfangen. Doch ihm gelang das Comeback als Boxer und mit der Deutschland-Lizenz für Coca-Cola wurde er Millionär.
Der ZDF-Film zeigt den Boxer Max Schmeling bei der schwierigen Gratwanderung zwischen Opportunismus und Distanz. US-Box-Manager Don King und der ehemalige Schwergewichts-Weltmeister George Foreman erinnern sich.
Den dritten Teil der Dokumentarreihe "Hitlers nützliche Idole" über die Regisseurin Leni Riefenstahl strahlt das ZDF am Dienstag, 20. März 2007, 20.15 Uhr, aus.
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