Börnsen: Dem Gewissen verpflichtet - Andenken an den Widerstand vom 20. Juli 1944
Berlin (ots)
Anlässlich des Jahrestages des gescheiterten Attentats auf Adolf Hitler am 20. Juli 1944 erklärt der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup) MdB:
"Derjenige allerdings, der etwas zu tun wagt, muss sich bewusst sein, dass er wohl als Verräter in die deutsche Geschichte eingehen wird. Unterlässt er die Tat, so wird er zum Verräter vor seinem eigenen Gewissen."
Claus Schenk Graf von Stauffenberg irrte: Seine Tat hat ihn ins kollektive Gedächtnis der Deutschen als Beispiel eines Menschen eingebrannt, der der Tyrannei widersteht. Seine Mitstreiter im militärischen und zivilen Bereich und er, aufgewachsen in der geordneten Welt des 2. Kaiserreichs, haben einen ungeheuren Schritt getan: Der Tyrannenmord war nichts Naheliegendes, sie haben ihren Entschluss nach langem Ringen mit ihrem Gewissen gefasst. Ihr Vermächtnis ist der Respekt vor der Gewissensentscheidung in einer Extremsituation. Wo demokratische Kontrollmechanismen funktionieren, wo der Einzelne seinen Protest artikulieren kann, wo er sein Missfallen in der Wahlentscheidung ausdrücken kann - da ist kein Raum für Widerstand, für Widerspruch ja. Wer ihn trotzdem fordert, handelt das Gewissen in kleiner Münze.
Das Unerhörte des Widerstandes vom 20. Juli 1944 liegt in der Ungeheuerlichkeit des Verbrechens, gegen die er sich richtete - im Wissen um das tödliche Risiko des Scheiterns, mit Entschiedenheit das zu tun, was Glaube und Gewissen geboten. Ohne Rücksicht auf die eigene Person, auch die eigene Familie. Dieses Wagnis eingegangen zu sein, darin liegt die Größe der Attentäter des 20. Juli und deshalb gehören sie auch zu den Großen der deutschen Geschichte.
Die Erinnerung an sie und ihre Botschaft wach zu halten und ihr Andenken zu würdigen, ist eine Aufgabe, der wir uns immer wieder annehmen müssen. Dabei ist zu bedenken, dass in unserer heutigen Zeit das kollektive Gedächtnis weniger literarisch als vielmehr durch Bilder geprägt wird. Und genau deshalb ist es gut, wenn mit dem Film "Valkyrie" das Handeln von Stauffenbergs und seiner Mitverschworenen auch einer internationalen Öffentlichkeit bekannt gemacht wird, wo sie über Jahrzehnte hinweg nicht wahrgenommen worden ist. Wir sollten froh darüber sein, dass internationale Filmproduzenten dieses Thema aufgreifen und über die Würdigung der individuellen Tat hinaus zeigen, dass es auch in den dunkelsten Stunden der deutschen Geschichte Gewissen und Widerstand gegeben hat.
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