Uhl: Erdogan fällt Integrationswilligen in den Rücken
Berlin (ots)
Anlässlich der Äußerungen des türkischen Ministerpräsidenten Erdogans bei seinem Deutschlandbesuch erklärt der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Hans-Peter Uhl MdB:
Die freundliche Aufnahme Ministerpräsident Erdogans in der türkischsprachigen Gemeinde in Deutschland ist natürlich und legitim. Wenn der Bundespräsident oder die Bundeskanzlerin ins Ausland reisen - etwa nach Kanada oder Chile -, suchen auch dort die Deutschstämmigen den Kontakt in deutscher Sprache und erfreuen sich am Wir-Gefühl.
Der türkische Ministerpräsident fällt jedoch allen Integrationswilligen in den Rücken, wenn er die türkischen Zuwanderer warnt, sie sollten sich nicht assimilieren. Assimilation bedeutet nicht völlige Angleichung, sondern den Prozess des Ähnlich-Werdens. Niemand muss deshalb seine Herkunft vergessen. Assimilation verlangt von Zuwanderern lediglich, ihre kulturelle und religiöse Identität im Rahmen der Sitten und Gesetze des Gastlandes zu leben und diese als Teil ihrer neuen Identität zu bejahen. Ohne diesen Prozess kann ein friedliches Zusammenleben nicht gelingen.
Erdogan setzt die türkischsprachige Gemeinde in Deutschland einem unerträglichen Loyalitätskonflikt aus, wenn er sie für die nationale Interessenpolitik des türkischen Staats in die Pflicht nimmt. Er macht die türkischen Zuwanderer im Auge vieler Deutscher verdächtig, sie könnten sich als trojanisches Pferd in Deutschland festsetzen, um so die spätere Landnahme in Teilen unserer Großstädte vorzubereiten. Dies ist höchst fahrlässig und gefährlich.
Jede Tendenz in diese Richtung und jeder Anschein der Spaltung sind Gift für die Integration, an der die türkischen Zuwanderer und die deutsche Mehrheitsgesellschaft das höchste Interesse haben müssten. Die türkische Regierung muss unbedingt aufhören, derartige Missverständnisse zu schüren.
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