Steinbach: Tod von Erzbischof Rahhu Fanal für verfolgte Christen im Irak
Berlin (ots)
Anlässlich des gestern tot aufgefundenen Erzbischofs von Mosul, Faraj Rahhu, erklärt die Sprecherin für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erika Steinbach MdB:
Der Tod des chaldäischen Erzbischofs von Mosul, Faraj Rahhu, ist ein erschütterndes Zeichen für die verfolgten Christen im Irak und offenbart die prekäre Lage der orientalischen Kirche.
Rahhu war Ende Februar nach einem Gottesdienst in Mosul entführt worden, wo er über zehn Jahre gewirkt hat. Seine drei Begleiter, darunter sein Leibwächter und ein Diakon, waren auf offener Straße erschossen worden.
Agenturberichten zufolge teilten die Entführer, die zunächst eine Lösegeldforderung von bis zu drei Millionen Dollar gestellt hatten, gestern lediglich den Fundort des Leichnams mit. Das provisorische Grab wurde später von Jugendlichen der chaldäischen-katholischen Gemeinde gefunden. Noch ist unklar, ob Rahhu, der auf tägliche Medikamenteneinnahme angewiesen war, infolge seines schwachen Gesundheitszustandes starb oder ob er getötet wurde.
Die Entführung von Erzbischof Rahhu macht deutlich, warum die Sicherheitslage im Irak in den letzten Jahren zum größten Flüchtlingsdrama im Nahen Osten seit 1948 geführt hat: 4,5 Millionen Iraker sind auf der Flucht, davon etwa die Hälfte als Binnenflüchtlinge im eigenen Land. Über 2,2 Millionen Menschen sind in die Nachbarländer geflohen.
Besonders dramatisch stellt sich die Situation der Christen im Irak und in den Fluchtländern dar. Sie sind als religiöse Minderheit bevorzugtes Ziel von Extremisten: neben Entführung gehören dort schwerste Körperverletzung und Mord zur Tagesordnung.
90 Prozent der irakischen Flüchtlinge sind laut UN-Flüchtlingswerk schwer traumatisiert. Die irakische Flüchtlingskrise birgt die Gefahr einer massiven Destabilisierung der gesamten Region.
Die CDU/CSU-Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe bekundet ihr Beileid mit der trauernden chaldäischen Kirche und wird sich weiter intensiv um die irakische Flüchtlingskatastrophe kümmern.
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