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CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Dött: Biomasse als Option für den Klimaschutz jetzt nicht voreilig abschreiben

Berlin (ots)

Anlässlich der aktuellen Entwicklungen bei
Biokraftstoffen erklärt die umweltpolitische Sprecherin der 
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marie-Luise Dött MdB:
Es ist richtig, dass Minister Gabriel heute die 10. 
Bundes-Immissionschutzverordnung zurückgezogen und damit die 
unerträgliche Hängepartie der vergangenen Wochen um die Erhöhung der 
Beimischungsquote für Bioethanol beendet hat. Der Rückzieher bei der 
geplanten E10-Beimischung ändert allerdings nichts an unseren 
Klimazielen. Hier stehen wir im Wort und in der Pflicht.
Das Thema Biokraftstoffe jetzt zu beerdigen und die 
Emissionsminderungen bei CO2 ohne Benennung konkreter 
Lösungsvorschläge anderen Bereichen aufzubürden, kann nicht der Weg 
sein. Weder bei der Automobilindustrie noch in anderen Branchen 
bestehen angesichts der anspruchsvollen Ziele zur CO2-Minderung im 
Integrierten Energie- und Klimapaket der Bundesregierung weitere, 
schnell realisierbare Minderungsreserven.
Das BMU sollte besser jetzt konstruktiv und kreativ mit allen 
Beteiligten am Thema Biomasse, einschließlich der Kraftstoffe, 
weiterarbeiten. Wir brauchen die Biomasse für den Klimaschutz und 
deshalb brauchen wir eine neue Strategie. Mit allen Beteiligten, wie 
der Automobilindustrie, der Mineralölwirtschaft und den 
Automobilverbänden sollte jetzt auch unverzüglich über neue Ansätze 
der Nutzung von Biokraftstoffen gesprochen werden. Hier muss der 
Bundesumweltminister aus seinem Schmollwinkel heraus und jetzt nicht 
über richtige oder falsche Zahlen der vergangenen Tage debattieren, 
sondern konstruktiv Möglichkeiten einer umwelt- und 
sozialverträglichen Umsetzung der Biokraftstofferzeugung und -nutzung
ausloten.
Im Rahmen der Arbeiten an einer neuen Biomassestrategie müssen die
Prioritäten der Verwendung landwirtschaftlicher Produkte für die 
Nahrungsmittelerzeugung, die Erzeugung landwirtschaftlicher Rohstoffe
und Energieerzeugung genau in dieser Reihenfolge berücksichtigt 
werden. Fehlanreize, die diese Reihenfolge der Zielsetzungen 
konterkarieren, müssen vermieden werden.
Es muss auch geprüft werden, welcher energetische Einsatz von 
Biomasse das größte Potenzial für die CO2-Minderung birgt. Neben 
Biokraftstoff muss insbesondere auch der Einsatz von Biomasse zur 
Wärme und Stromerzeugung betrachtet werden.
Eine neue Strategie muss die Gefahr negativer Auswirkungen auf 
Umwelt und die soziale Situation in Herkunftsländern von importierter
Biomasse als zentrales Kriterium berücksichtigen. Es darf nicht sein,
dass wir uns in Deutschland einen "klimapolitischen Heiligenschein" 
aufsetzen und gleichzeitig durch den Einsatz von Biomasse, die in 
Entwicklungs- und Schwellenländern nicht nachhaltig produziert wird, 
mehr Schaden als Nutzen erreichen. Hier hat die Europäische 
Kommission inzwischen angekündigt, europaweit einheitliche 
Anforderungen an die Nachhaltigkeit der Biomasseproduktion zu 
erarbeiten.
Eine einfache und schnelle Lösung für die Biomassenutzung, 
einschließlich von Biokraftstoffen, wird es also nicht geben. 
Biomasse und Biokraftstoffe jetzt mit der gleichen Geschwindigkeit 
abzuschreiben, wie sie anfänglich hoch gelobt wurden, ist zu einfach.
Wie es nicht geht, wissen wir nun. Jetzt ist ein neues tragfähiges 
Konzept erforderlich.

Pressekontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

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